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Samstag, 22. Juli 2017

Bald ist Borschemich nicht mehr "NEU" oder "ALT"





Erkelenz

Umsiedlung - von "Alt" nach "Neu" Borschemich. Hiermit begann die Umsiedlung der Menschen aus Borschmich, deren ursprüngliches Heimatdorf "Borschemich" von den Braunkohle Baggern weggebaggert wurde.



An diesen Ort erinnert beinahe nichts mehr. "Neu" Borschemich wurde aufgebaut und zwischenzeitlich bezogen - die Straßennamen wurden übernommen - lediglich mit dem Zusatz "neu" versehen. Und dieser Zusatz wird nun im Herbst 2017 verschwinden - dann gibt es nur noch "Borschemich" und keine Unterteilung mehr in "Neu" oder "Alt" 
Foto / Bericht: Heldens 

Feuerwehr-AG begeistert Herdecker Schülerinnen und Schüler!



   Herdecke (ots) 


   Vor kurzem endete die in Kooperation zwischen der Realschule 
Herdecke und der Feuerwehr Herdecke durchgeführte Feuerwehr-AG. Seit 
Anfang März hatten sich die fünf Schülerinnen und neun Schüler aus 
den Klassen 8 und 9 an insgesamt 14 Terminen mit den Herdecker 
Feuerwehrleuten getroffen, um etwas über deren Arbeit zu erfahren.

   Neben den für den Feuerwehrdienst notwendigen theoretischen 
Grundlagen, wie den Aufgaben einer Feuerwehr oder dem Verhalten bei 
einem Brand, stand die Praxis wo immer es möglich war im Vordergrund.
So wurden die Fahrzeuge der Feuerwehr vorgestellt, es wurden Versuche
zum Thema Feuer durchgeführt und die Jugendlichen lernten den Aufbau 
eines Löschangriffes. An einem Samstag wurde zudem mit einem Teil der
Gruppe die Kreisleitstelle des Ennepe-Ruhr-Kreises in Schwelm 
besucht. Dort erhielten die Jugendlichen Einblicke in die Technik und
Aufgaben einer Leitstelle und konnten erleben, was auf der anderen 
Seite der Telefonleitung passiert, wenn man den Notruf wählt. Der 
krönende Abschluss der AG war für die Jugendlichen allerdings die 
Fahrt mit dem Rettungsboot über die Herdecker Gewässer.





   Für die Feuerwehr Herdecke war die Durchführung der AG ein 
Pilotprojekt. "Ziel dieser AG war die Mitgliedergewinnung für die 
Jugendfeuerwehr und die Feuerwehr zum Gesprächsthema bei den 
Jugendlichen zu machen. Das haben wir definitiv erreicht. Zwei der 
Jugendlichen sind bereits in die Jugendfeuerwehr eingetreten, weitere
sind interessiert," so einer der Organisatoren. Ob es im nächsten 
Jahr wieder eine Feuerwehr-AG geben wird ist aber derzeit noch nicht 
klar: "Der Aufwand für uns ist enorm. Es war die Mithilfe von 15 
ehrenamtliche Kameradinnen und Kameraden notwendig, um dieses 
Pilotprojekt durchführen zu können. Wir werden uns jetzt mit allen 
Beteiligten zusammen setzen und auswerten, ob sich das jedes Jahr 
stemmen lässt."

Foto / Bericht:
   Feuerwehr Herdecke

Heinsberg: Glücklicherweise Fehlalarm für die Feuerwehrtaucher Heinsberg


Heinsberg

Die Temperaturen stimmen, das Wochenende lockt an den Lago und die Menschen feiern und werden leichtsinnig. Man geht ins Wasser um sich abzukühlen, unterschätzt See und die Gefahren und schon ist es passiert:

Ein Einsatz der Feuerwehr - besonders der Feuerwehr Taucher und der DLRG werden notwendig. Oft kommt jede Hilfe zu spät - denn einmal unter Wasser geraten wird die Zeit sehr schnell sehr knapp.

Oft ist es eigentlich zu spät wenn die Rettung eintrifft.  

Ertrinken hört man ? Ein Irrglaube. Denn die Reflexe eines Menschen sind auf das Überleben ausgelegt und hier gibt es eine Rangfolge. Und diese lautet: Atmen ist die höchste Aufgabe. So kann der Ertrinkende entweder um Hilfe rufen ... oder Atmen - ist die Luft einmal knapp wird das Hirn dem Körper befehlen: Atme ...

Und so ertrinken Menschen inmitten einer Schar an Schwimmern und niemand - der diese Zeichen nicht kennt wird nicht merken das gleich neben ihm ein Mensch ertrinkt.

Zurück an den Lago - Schwimmende Kinder haben offenbar etwas bemerkt und ihre Eltern informiert. Diese hielten das beschriebene und gesehene für eine Person und alamierten richtigerweise die Feuerwehr in Heinsberg. Diese rückte inklusive der Taucherstaffel, der DLRG, des Rettungsdienstes und der Polizei aus um zu helfen. 





Schnell stellte sich hier heraus das es sich glücklicherweise nicht um eine Person handelt die im Wasser des Lago trieb und so konnte der Einsatz schnell beendet werden.

Ein paar Bilder vom Lago gibt es in unserer Galerie - hier klicken

Vielen Dank an Thomas für die Bilder https://www.facebook.com/Photo.Hoeft/

Bericht:
Heldens / westreporter






Randalierer bei Agentur für Arbeit festgenommen



   Mönchengladbach (ots) 

Seitens der Agentur für Arbeit auf der 
Lürriper Straße wurde gestern Mittag die Polizei zur Hilfe gerufen, 
das dort ein 45jähriger Mann lautstark randalierte und die 
Örtlichkeit nicht verlassen wollte.

   Als die Polizisten die Personalien des Mannes überprüften, stellte
sich heraus, dass er mit einem Haftbefehl gesucht wird. Er war zu 39 
Tagen Freiheitsstrafe, ersatzweise einer Geldstrafe verurteilt 
worden.

   Da er die Geldstrafe nicht zahlen konnte, wurde er festgenommen. 
Dabei widersetzte er sich tätlich gegen die Festnahme, konnte aber 
überwältigt werden.




   Der 45-Jährige wurde zunächst in das Polizeigewahrsam und danach 
in eine JVA eingeliefert.


 Polizei Mönchengladbach

Aktuelle News aus dem Kreis Heinsberg

  


 Kreis Heinsberg (ots) 

Hückelhoven 
Leergutdiebstahl In Brachelen 
stiegen unbekannte Täter in eine ehemalige Gaststätte an der 
Linderner Straße ein und entwendeten Flaschen und leere Fässer. 
Außerdem wurde Kupferdraht erbeutet. Die Gaststätte war vor einiger 
Zeit ausgebrannt und steht seitdem leer.

   Hückelhoven 
Einbruch in Lagerhalle Im Laufe der Woche  wurde in 
eine Halle eines Handwerkerbetriebes am Zechenring eingebrochen. Der 
oder die Täter verschafften sich Zugang zum Dach und stiegen in die 
Halle ein. Die Beute steht zurzeit noch nicht fest; die 
Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen vor Ort.




   Hückelhoven 
Einbruch in Einfamilienhaus In den letzten zwei Wochen
wurde in ein Haus an der Schmitter Straße eingebrochen. Es wurden 
Fenster aufgebrochen und das zurzeit nicht bewohnte Gebäude 
durchsucht. Es steht nicht fest, ob die Täter Beute machten.

   Heinsberg
 Einbruch in Garage Durch ein auf "Kipp" stehendes 
Fenster gelangte man in eine Garage an der Mühlenstrasse und 
erbeutete mehrere Elektro- und Gartenwerkzeuge. Unter anderem wurden 
drei Kettensägen und zwei Heckenscheren entwendet.




 Kreispolizeibehörde Heinsberg

Steinewerfer leistet Widerstand



   Nörvenich/Düren (ots) 

Aufgrund einer Sachbeschädigung wurde ein 
27-Jähriger am Donnerstagabend von der Polizei kontrolliert. Der 
Einsatz endete mit verletzten Beamten, einem beschädigten 
Streifenwagen und dem Aufenthalt im Polizeigewahrsam.

   Gegen 19:00 Uhr meldeten Zeugen, dass eine männliche Person auf 
der Hirtstraße in Nörvenich Steine gegen zwei parkende Pkw werfen 
würde. Polizeibeamte wurden zur Anzeigenaufnahme entsandt und konnten
einen Schaden in Höhe von geschätzt mehreren hundert Euro 
feststellen. Der Tatverdächtige hatte sich zwischenzeitlich mit einem
Bus auf den Weg in Richtung Düren gemacht. Dort konnten ihn weitere 
Polizisten an der Haltestelle an der Bismarckstraße beim Verlassen 
des Busses antreffen. Aufgrund der vorliegenden Personenbeschreibung 
und der Angaben des Busfahrers waren sie sich sicher, den Gesuchten 
vor sich zu haben und sprachen ihn an. Der Mann zeigte sich bereits 
zu Beginn der Kontrolle aggressiv und unkooperativ, wollte sich nicht
ausweisen und machte auch sonst keine Angaben zu seiner Person. Es 
folgten Beleidigungen gegen die Beamten, denen er zudem drohte, sie 
umzubringen.






   Zur Klärung der Identität und Verhinderung weiterer Straftaten 
sollte der Beschuldigte zur Polizeiwache gebracht werden. Er wehrte 
sich vehement gegen erforderliche Durchsuchungsmaßnahmen sowie das 
Anlegen von Handfesseln, riss unter anderem einen Scheibenwischer vom
Streifenwagen ab und musste schließlich durch die Beamten zu Boden 
gebracht werden. Hierbei wurden zwei Polizisten leicht verletzt. Auch
als er bereits im Dienstfahrzeug saß, randalierte der Beschuldigte 
weiter, versuchte einen Ordnungshüter zu beißen und spuckte um sich. 
Begleitet wurde dieses Verhalten von fortwährenden Beleidigungen.


   Schließlich konnte der Mann, bei dem es sich um einen 27 Jährigen 
aus Westafrika handelt, der derzeit in Nörvenich wohnt, in eine 
Gewahrsamszelle verbracht werden. Dort blieb er bis zum frühen 
Freitagmorgen, dann konnte er entlassen werden. Die gegen ihn 
gefertigten Strafanzeigen beinhalten die Vorwürfe der 
Sachbeschädigung, des Widerstands gegen Polizeivollzugsbeamte, der 
Bedrohung, der Beleidigung und der falschen Namensangabe.


  Polizei Düren

Sprunghafter Anstieg von Motoröl-Diebstählen an Tankstellen - Zeugensuche




   Mönchengladbach (ots)

 In jüngster Zeit ist im Mönchengladbacher 
Stadtgebiet ein sprunghafter Anstieg von 1-Liter Motorölgebinden zu 
verzeichnen.

   Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass die bisher rund 20 
registrierten Taten von ein und demselben Mann begangen wurden, der 
immer nach dem gleichen Muster vorgeht:

   Er fährt mit einem Fahrrad an die vor den Tankstellengebäuden 
stehenden Verkaufsständer für Motoröl, packt sich eine Vielzahl der 
1-Liter Gebinde in eine Tasche und flüchtet.

   Der den Tankstellen dadurch entstandene Schaden beläuft sich im 
Einzelfall bis zu 200 Euro.

   Zu dem Täter kann lediglich gesagt werden, dass er vermutlich 
zwischen 25 und 35 Jahre alt ist, kurze Haare hat und immer eine 
Kappe trug.

   Weiterhin gehen die Ermittler davon aus, dass der Unbekannte das 
gestohlene Öl verkauft.








   So sollte jeder, der dieses gestohlene Öl ankauft wissen, dass er 
sich dadurch der Hehlerei strafbar macht, die gleich einem Diebstahl,
mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe geahndet 
wird.

   Die Polizei fragt, wer Angaben zu dem bislang unbekannten Dieb 
machen kann, oder wem von ihm Öl zum Kauf angeboten wurde.

   Sachdienliche Hinweise bitte an die Kriminalpolizei unter Telefon 
02161-290.


Polizei Mönchengladbach

Rauchentwicklung an einem Linienbus



   Hattingen (ots) 


   Um 18.39 Uhr bemerkte ein Busfahrer eine Rauchentwicklung im 
Bereich eines Reifens. Er lies die rd 10 Fahrgäste direkt aussteigen 
und hat mit einem Feuerlöscher erste Maßnahmen eingeleitet.

   Die alarmierte Feuerwehr hat den betroffenen Bereich mit einem 
C-Rohr weiter gekühlt und abschließend mit einer Wärmebildkamera 
kontrolliert. Eine Ausbreitung auf den Bus konnte verhindert werden.

   Die Fahrgäste wurden vorsorglich durch den Rettungsdienst in 
Augenschein genommen, brauchten aber nicht behandelt werden.

   Nach 35 Minuten konnte die Einsatzstelle an die Polizei übergeben 
werden.




   Neben den hauptamtlichen Kräften waren der Löschzug Elfringhausen 
sowie die Schutzzielergänzungseinheiten aus Mitte, Welper, 
Oberbredenscheid und Niederwenigern alarmiert.



Quelle:
  Feuerwehr Hattingen
Foto: 
Jens Herkströter

Viersen-Dülken: Brand an der Grundschule




Container vorsätzlich in Brand gesetzt

   Viersen-Dülken: (ots)

 Die Brandermittler der Kriminalpolizei 
haben im Laufe des Vormittags den Brandort an der Paul-Weyers-Schule,
Mühlenberg untersucht. Sie gehen davon aus, dass ein auf dem Gelände 
der Schule befindlicher Papiercontainer vorsätzlich in Brand gesetzt 
wurde. Von dort aus griffen die Flammen auf das Schulgebäude über. 







Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen dauern an.


  Kreispolizeibehörde Viersen

WARNMELDUNG: Falsche Polizeibeamte vermehrt in Brüggen unterwegs



   Brüggen: (ots) 

Falsche Polizeibeamte versuchten ihr Glück 
vergangene Nacht vermehrt in Brüggen. Bis zum Mittag sind bei der 
Polizei in Viersen knapp zehn Fälle bezüglich falscher Polizeibeamter
eingegangen. Glücklicherweise waren alle angerufenen Brüggener 
misstrauisch genug, sodass die Betrüger nach jetzigem Kenntnisstand 
erfolglos blieben. Die Betrüger gaben sich in jedem Fall als Polizei-
oder Kriminalbeamte aus. Auf den Telefondisplays der angerufenen 
Anwohner wurde regelmäßig die Nummer Vorwahl/110 angezeigt, womit 
sich die Betrüger als echte Polizeibeamte verifizieren und so an 
Wertgegenstände gelangen wollten. Unter dem Vorwand, Anwohner vor 
flüchtigen Einbrechern warnen zu wollen, rufen diese sog. falschen 
Polizeibeamten vorzugsweise Senioren an und weisen darauf hin, 
Wertgegenstände zum Schutz vor Einbrechern besser in polizeiliche 
Obhut abzugeben. 






Aber die Polizei warnt erneut: Fallen Sie bitte 
nicht darauf rein! Die Polizei nimmt keine Wertgegenstände zur 
Sicherung vor Einbrechern in polizeiliche Obhut. Seien Sie vorsichtig
und misstrauisch. Derzeit sind im Kreisgebiet viele Trickdiebe mit 
den unterschiedlichsten Maschen unterwegs! Alle diese Varianten haben
allerdings nur ein Ziel: Die Kriminellen wollen Ihr Geld und Ihre 
Wertsachen. Daher: Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. 
Übergeben Sie weder Bargeld, noch Wertgegenstände, wie Schmuck oder 
ähnliches an Fremde! Im Zweifel rufen Sie bitte die 110. Sprechen Sie
in Ihren Familien und mit Ihren älteren Angehörigen. Weitere 
Vorbeugungstipps finden Sie zudem auf der Internetseite der Polizei 


   Kreispolizeibehörde Viersen

ROG-Verfassungsbeschwerde gegen BND-Massenüberwachung abgewiesen – Klage gegen Metadatenspeicherung geht weiter




(Diese Meldung auf der ROG-Webseite: http://t1p.de/5dci)

21.07.2017 – Das Bundesverfassungsgericht hat eine Verfassungsbeschwerde von Reporter ohne Grenzen (ROG) gegen die Massenüberwachung des Bundesnachrichtendienstes nicht zur Entscheidung angenommen. ROG warf dem Geheimdienst vor, er habe im Zuge seiner strategischen Fernmeldeüberwachung den E-Mail-Verkehr der Organisation mit ausländischen Partnern, Journalisten und anderen Personen ausgespäht. Ein anderer Teil der ursprünglichen Klage ist weiterhin beim Bundesverwaltungsgericht anhängig. Er richtet sich gegen das Metadaten-Analysesystem „VerAS“, mit dem der BND seit dem Jahr 2002 ohne gesetzliche Grundlage Verbindungsdaten über Telefongespräche mit Auslandsbezug sammelt. 

„Nun werden wir uns umso mehr auf die weiter anhängige Klage gegen die unverhältnismäßige und widerrechtliche BND-Metadatensammlung konzentrieren“, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. „Schon jetzt hat dieses Verfahren gezeigt, dass das Bundesverwaltungsgericht erhebliche Zweifel an der bisherigen BND-Praxis hat – und dass bisher nur die Spitze des Eisbergs sichtbar ist.“ 

Das als erste und letzte Instanz zuständige Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte die ROG-Klage gegen die BND-Massenüberwachung im Dezember abgewiesen (http://ogy.de/fyew). Die 3. Kammer des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts entschied nun, ROG habe nicht glaubhaft genug dargelegt, dass die Organisation selbst von der BND-Überwachung betroffen war. Das Bundesverwaltungsgericht hatte in der Vergangenheit bereits vergleichbare Klagen gegen den BND mit der Begründung abgewiesen, die Kläger könnten ihre Betroffenheit nicht nachweisen (http://t1p.de/el2s). Dieser Nachweis ist allerdings schwer zu führen, weil die Kläger aufgrund der Geheimhaltung des BND im Normalfall nicht wissen, ob sie überwacht werden oder wurden.

Den Klageteil zum BND-„Verkehrsanalysesystem“ (VerAS) hat das Bundesverwaltungsgericht abgetrennt und vom BND weitere Aufklärung dazu verlangt (http://t1p.de/qsk5). In der mündlichen Verhandlung am 14. Dezember erklärten die BND-Vertreter, dass VerAS nur eine von etwa 25 Datenbanken des BND sei. ROG reichte die Klage gegen den BND am 30. Juni 2015 beim Bundesverwaltungsgericht ein (http://t1p.de/jco7). In dem Verfahren wird ROG von dem Rechtsanwalt Niko Härting vertreten. 

BND-DATENBANK ERLAUBT BELIEBIG TIEFE ANALYSEN VON KONTAKTNETZWERKEN

Die Metadatensammlung in VerAS betrifft die sogenannte Ausland-Ausland-Kommunikation, Gespräche zwischen In- und Ausland sowie Verbindungsdaten, die dem BND von befreundeten Geheimdiensten zugeliefert werden. All diese Daten werden so umfassend gespeichert, dass auch Journalisten erfasst werden können, die nur indirekt und über mehrere weitere Kommunikationspartner zum Beispiel mit einem Terrorverdächtigen in Verbindung gebracht werden können. 

Die Wahrscheinlichkeit ist deshalb hoch, dass der BND auch die Verbindungsdaten von Journalisten speichert, die beispielsweise regelmäßig über Terrorgruppen berichten und in deren Umfeld recherchieren. Das gleiche gilt für Verbindungsdaten von ROG als internationaler Organisation, an die sich solche Journalisten wenden, wenn sie etwa unter Druck ihrer jeweiligen Regierung geraten oder bedroht werden.

VerAS umfasst ausschließlich die Daten zu Telefonverbindungen, wie die BND-Vertreter in der mündlichen Verhandlung erklärten. Metadaten aus der Internetkommunikation werden demnach offenbar in anderen BND-Datenbanken gespeichert, über die noch weniger bekannt ist.

Bei der Verhandlung im Dezember fragten die Richter detailliert nach den Kriterien und Abläufen, mit denen der BND Daten filtert, bevor sie in VerAS eingespeist werden. Kritische Nachfragen stellten die Richter vor allem dazu, inwieweit sichergestellt sei, dass in anonymisierter Form gespeicherte grundrechtsgeschützte Metadaten deutscher Telekommunikationsteilnehmer nicht nachträglich doch den betreffenden Personen zugeordnet werden könnten. 

Die BND-Vertreter räumten außerdem ein, dass sich anonymisiert gespeicherte Daten dann nachträglich zuordnen lassen, wenn im Zuge einer Telefonüberwachung nach dem G-10-Gesetz auch die Inhalte eines Gesprächs gespeichert werden. Ebenso erläuterten sie, dass mit VerAS Kontaktnetzwerke bis in beliebig weite Verzweigungen analysiert werden könnten – im Prinzip auch „bis in die 14. Ebene“.

BND-MASSENÜBERWACHUNG STELLT VERTRAULICHKEIT SENSIBLER KOMMUNIKATION IN FRAGE

Im anderen, nun in Karlsruhe abgewiesenen Teil der Klage warf ROG dem Geheimdienst vor, im Zuge seiner strategischen Fernmeldeüberwachung den E-Mail-Verkehr der Organisation mit ausländischen Partnern, Journalisten und anderen Personen ausgespäht zu haben. Nach allem, was über den Umfang der strategischen Fernmeldeüberwachung zwischen In- und Ausland sowie über die vom BND verwendeten Suchkriterien bekannt ist, muss ROG davon ausgehen, dass auch zahlreiche E-Mails der Organisation erfasst wurden – und dass diese Überwachungspraxis unverhältnismäßig und vom G-10-Gesetz nicht gedeckt ist.

Für zahlreiche Journalisten aus Deutschland und aus autoritären Staaten wie Usbekistan, Aserbaidschan oder China ist ROG ein regelmäßiger und wichtiger Ansprechpartner, an den sie sich mit schutzwürdigen Anliegen oder vertraulichen Informationen wenden. Wenn der BND solche Kommunikation im Zuge seiner Massenüberwachung womöglich ausforscht, können sich diese Journalisten nicht mehr darauf verlassen, dass ihre Anfragen vertraulich bleiben.

BND-PRAKTIKEN UNTERGRABEN KRITIK AN ÜBERWACHUNG IN REPRESSIVEN STAATEN

Kurz vor der Verhandlung im Dezember waren neue Hinweise darauf bekannt geworden, dass VerAS noch tiefer und umfassender als bislang angenommen in die Grundrechte sogar deutscher Staatsbürger eingreift (http://t1p.de/k1q1). Unter anderem zeigt dies ein internes Gutachten des BND, das Teil der von Wikileaks publik gemachten Dokumente des NSA-Untersuchungsausschusses des Bundestags ist. Die Erkenntnisse aus dem Gutachten stützen das Argument, dass ROG-Kommunikation von der Erfassung und Auswertung durch VerAS betroffen sein dürfte. Außerdem legt der Geheimdienst darin ausführlich dar, dass und warum in den meisten Fällen selbst im Nachhinein nicht geboten sei, die ausgeforschten Personen zu benachrichtigen. 

Durch solche Praktiken stellt der BND nicht nur den Informantenschutz als zentrales Element der Pressefreiheit in einer Demokratie in Frage. Er untergräbt auch die Glaubwürdigkeit deutscher Forderungen nach mehr Achtung der Medienfreiheit in autoritären Regimen und beraubt dortige Journalisten somit eines Fürsprechers in ihrem Kampf gegen Überwachung und andere Formen der Repression durch die jeweiligen Regierungen. 

Keine Auswirkungen auf die Streitpunkte der Klage hat die im Herbst 2016 beschlossene Reform des BND-Gesetzes, das die Ausland-zu-Ausland-Überwachung des BND regelt (http://ogy.de/75j6). Gegen das reformierte Gesetz bereitet ROG derzeit als Teil eines Bündnisses unter Federführung der Gesellschaft für Freiheitsrechte eine Verfassungsbeschwerde vor.


WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN:
- Mehr zur Lage der Pressefreiheit in Deutschland: www.reporter-ohne-grenzen.de/deutschland 
- Mehr zur Arbeit des ROG-Referats für Informationsfreiheit im Internet: www.reporter-ohne-grenzen.de/themen/internetfreiheit


Pressekontakt: 
Reporter ohne Grenzen