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Donnerstag, 2. November 2017

Kripo ermittelt nach PKW-Brand

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   Neuss (ots) 

In der Nacht zum Donnerstag (02.11.), gegen 02:25 
Uhr, informierten Zeugen Polizei und Feuerwehr über einen PKW-Brand. 
An der Daimlerstraße (Höhe Böcklerstraße) stand ein Mazda in Flammen.
Der Brand konnte durch die Feuerwehr gelöscht werden. Ein weiteres 
Auto war durch die Hitzeentwicklung ebenfalls in Mitleidenschaft 
geraten. 







Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Der 
Mazda wurde sichergestellt. Mögliche Hinweise nimmt die Polizei unter
der Telefonnummer 02131 300-0 entgegen.

  Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis Neuss

Sechs Verletzte bei Verkehrsunfall



   Gemeinde Korschenbroich (ots) 

 Am Mittwoch, 01.11.2017, gegen 
16:50 Uhr, ereignete sich ein folgenreicher Verkehrsunfall an der 
Einmündung L 361/ L 32 unweit der Ortschaft Glehn bei dem eine Person
schwer und fünf Pkw- Insassen leicht verletzt wurden. Ein 82-jähriger
Mönchengladbacher war mit seinem VW Tiguan auf der L32 aus Richtung 
Schloß Dyck kommend unterwegs. An der Einmündung L361 beabsichtige er
nach links abzubiegen. Dabei übersah er offensichtlich einen von 
links kommenden Audi. Im Einmündungsbereich kam es zum Zusammenstoß. 
Die 49-jährige Audi Fahrerin aus der Gemeinde Jüchen wurde dabei 
leicht verletzt, ebenso drei Kinder im Fond des Audi. Auch der 
VW-Fahrer sowie seine Beifahrerin erlitten Verletzungen. Alle 
Verletzten wurden vor Ort erstversorgt und anschließend in umliegende
Krankenhäuser verbracht. 





Die Beifahrerin im VW musste sogar stationär
behandelt werden. Den Gesamtschaden schätzt die Polizei auf ca. 
20.000 Euro. Die Unfallstelle wurde für die Dauer der Unfallaufnahme 
zeitweise gesperrt. Zu größeren Verkehrsbehinderungen kam es an dem 
Feiertag aber nicht. Sie.


Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis Neuss

Auseinandersetzung auf dem RE 1 - Bedrohung mit einem Einhandmesser




   Duisburg, Düsseldorf (ots) 

 Zwei iranische Männer (25, 29) hatten
in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (01. November) um 1.25 Uhr 
eine verbale Auseinandersetzung mit zwei afghanischen 
Staatsangehörigen (20, 25), auf dem RE 1 vom Düsseldorf Hauptbahnhof 
nach Duisburg Hauptbahnhof.

   Im weiteren Verlauf zog der 29-jährige Iraner ein Einhandmesser 
und machte vor den Augen der afghanischen Männer Schnittbewegungen in
deren Richtung. Auf dem Zug befanden sich Mitarbeiter der DB 
Sicherheit, welche dem Mann das Messer abnahmen, es sicherstellten 
und die Beteiligten und das Messer am Duisburger Hauptbahnhof der 
Bundespolizei übergeben konnten. Bei dieser Tathandlung wurde niemand
verletzt.







   Die Bundespolizei leitete gegen den iranischen Staatsangehörigen 
aufgrund der gefährlichen Körperverletzung im Versuch ein 
Strafverfahren ein.


 Bundespolizeidirektion Sankt Augustin

Auto landet nach Unfall auf der Seite - 3 Leichtverletzte




   Niederkrüchten (ots) 

 Eine 63-jährige und ihre beiden 1 und 2 
Jahre alten Enkelkinder verletzten sich bei einem Verkehrsunfall zum 
Glück nur leicht.

   Die 63-jährige Frau aus Grefrath hatte gegen 12:20 Uhr ihre beiden
1 und 2 Jahre alten Enkelkinder vom Kindergarten abgeholt und befuhr 
mit ihrem PKW die Mittelstraße in Richtung Nelkenweg. Als das vordere
rechte Rad des Autos gegen die rechte Gehwegkante geriet, lenke die 
Frau gegen, verlor offensichtlich die Kontrolle über ihren Wagen und 
prallte im weiteren Verlauf gegen einen linksseitig geparkten PKW. 







Durch diesen Aufprall schleuderte der Wagen der Grefratherin zur 
Seite, rollte über das Dach und blieb auf der rechten Fahrzeugseite 
liegen. Zum Glück verletzten sich die Fahrerin und die beiden Kinder 
nur leicht und konnten nach kurzer ambulanter Behandlung das 
Krankenhaus wieder verlassen.


 Kreispolizeibehörde Viersen

Taffe 83-Jährige verhindert Diebstahl



   Düsseldorf (ots) 

Eine 83-jährige Essenerin bemerkte am 
Mittwochmittag (01. November) um 13.00 Uhr am Düsseldorfer 
Hauptbahnhof, dass sich ein Taschendieb (37) an ihrer Handtasche zu 
schaffen machte. Sie klemmte reaktionsschnell seine Hand und seinen 
Schal unter ihrem Arm ein und sprach den Bosnier mit den Worten: 
"Wollten Sie mich soeben beklauen?" an. Daraufhin ließ er von ihr ab 
und ein ziviles Fahndungsteam der Bundespolizei nahm den Mann 
vorläufig fest.

   Ein Taschendieb sowie eine 83-jährige Frau reisten mit dem RE 5 
von Düsseldorf Fernbahnhof nach Düsseldorf Hauptbahnhof. Auf dem 
Bahnsteig 15/16 angekommen bereitete der Mann (37) eine 
Diebstahlshandlung vor, in dem er seinen Schal über seinen Arm legte 
und so versuchte verdeckt in die Handtasche die älteren Dame zu 
gelangen.

   Die Frau ging die ersten Stufen des Treppenabganges in den 
Personentunnel hinunter, als sie plötzlich bemerkte, dass der 
Druckknopf ihrer Tasche geöffnet wurde. Sie trug ihre Handtasche mit 
dem Tragegurt über der Schulter und dem Arm über der Tasche liegend. 
Sowie sie die fremde Hand spürte, klemmte sie dem Mann den Arm und 
seinen Schal zwischen ihrem Arm und ihrem Körper ein. Den Arm konnte 
der Taschendieb herausziehen, den Schal hielt die Frau allerdings 
weiter unter ihrem Arm fest. Sie drehte sich zu ihm um und zog ihn 
durch ihre Drehbewegung und dem eingeklemmten Schal zu sich herunter 
und rief: "Wollten Sie mich soeben beklauen?". Der Mann stutzte und 
gab an, dass er nur mit seinem Schal hängen geblieben sei. Sie ließ 
ihn los und zivile Bundespolizisten, die auf das Geschehen aufmerksam
wurden, nahmen den Mann vorläufig fest.







   In ihrer Handtasche befanden sich zwei hochwertige Mobiltelefone 
und eine Geldbörse mit 110,00 Euro Bargeld, die aufgrund ihres taffen
Verhaltens auch weiterhin in ihrem Besitz blieben.

   Seitens der Bundespolizei wurde ein Strafverfahren wegen des 
versuchten Diebstahls eingeleitet.

   In diesem Zusammenhang möchte die Bundespolizei darauf hinweisen, 
dass Taschendiebe Gelegenheiten ausnutzen, die man ihnen anbietet. 
Kommen Sie den Dieben zuvor und tragen Sie ihre Wertgegenstände immer
in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst 
dicht am Körper. Hand- und Umhängetaschen sollten Sie immer mit der 
Verschlussseite zum Körper hin tragen. Und achten Sie gerade im 
Gedränge verstärkt auf Ihre Wertsachen.


 Bundespolizeidirektion Sankt Augustin

Teveren:Anhänger-Plane aufgeschnitten





   Geilenkirchen-Teveren (ots) 

 Am Mittwoch (1. November) wurde 
gegen 08.05 Uhr festgestellt, dass unbekannte Täter die Plane eines 
Lkw-Aufliegers aufgeschnitten hatten. Danach hatten sie aus dem an 
der Straße Zum Junkersbruch abgestellten Fahrzeug mehrere Becher mit 
Sahne entwendet. Teilweise verunreinigten sie damit die Frontscheibe 
des Zugfahrzeuges.



  Kreispolizeibehörde Heinsberg

Moers - A 42 - Zwei Pkw-Fahrer bei Auffahrunfall zum Teil schwer verletzt



   Düsseldorf (ots) 

   Mittwoch, 1. November 2017, 23.21 Uhr

   Ersten Ermittlungen der Autobahnpolizei Düsseldorf zufolge, war 
ein 27 Jahre alter Mann aus Duisburg zur Unfallzeit mit einem VW Golf
auf dem rechten Fahrstreifen der A 42 in Richtung Kamp-Lintfort 
unterwegs. Kurz vor der Anschlussstelle Moers-Nord fuhr er aus 
bislang unklarer Ursache gegen das Heck eines vor ihm fahrenden BMW 
(57 Jahre alter Fahrer aus Rheurdt). Aufgrund des heftigen 
Zusammenstoßes schleuderten die Pkw über die Fahrbahn. Beide Fahrer 
erlitten Verletzungen und mussten mit Rettungswagen in Krankenhäuser 
gebracht werden. Der Golf-Fahrer konnte nach ambulanter Behandlung 
entlassen werden. Der 57-Jährige wird stationär behandelt.

   Beide Pkw waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt 
werden. Der Sachschaden wird auf circa 10.000 Euro geschätzt.

Quelle:
Polizei






   Zeugen des Unfalls werden gebeten, sich an das zuständige 
Verkehrskommissariat 1 der Düsseldorfer Polizei unter Telefon 
0211-8700 zu wenden.


   Polizei Düsseldorf

Brasilien: Medien-Oligopole im Griff der “Colonels” – ROG stellt Media Ownership Monitor vor




(Diese Meldung auf der ROG-Webseite: http://t1p.de/7ojz)

01.11.2017 – Brasiliens einflussreiche Dynastien von Großgrundbesitzern haben ihre Macht längst auch auf die Medien ausgeweitet. Damit kontrollieren die sogenannten Colonels nicht nur weite Teile von Wirtschaft und Politik, sondern üben auch maßgeblichen Einfluss auf die öffentliche Meinung aus. Weder der Aufstieg des Internets und anderer digitaler Technologien noch sporadische Versuche einer staatlichen Regulierung konnten die so entstandenen Medien-Oligopole bislang ernsthaft gefährden. Das zeigen die Ergebnisse viermonatiger Recherchen im Rahmen des weltweiten Projekts Media Ownership Monitor, die Reporter ohne Grenzen (ROG) und die brasilianische Nichtregierungsorganisation Intervozes am Dienstagabend in São Paulo vorgestellt haben.

Die Ergebnisse sind ab sofort auf Portugiesisch und Englisch unter http://brazil.mom-rsf.org für die Öffentlichkeit zugänglich.

Gemessen an einer Reihe standardisierter Indikatoren wie Eigentümerkonzentration über Mediengattungen hinweg, Reichweitenkonzentration und politischem Einfluss schneidet Brasilien am schlechtesten unter den bislang elf MOM-Projektländern ab: Mit einer Ausnahme zeigen in Brasilien alle Indikatoren die Farbe Rot für die schlechteste Einstufung (http://brazil.mom-rsf.org/en/findings/). Das heißt, die Gefahren für den Medienpluralismus sind dort außerordentlich hoch.

Zu den Besonderheiten in Brasilien gehört eine starke geografische Konzentration von Medieneigentümern im Großraum São Paulo. Insgesamt untersuchte das MOM-Team die 50 wichtigsten Medien Brasiliens und die 26 dahinterstehenden Unternehmensgruppen. Drei Viertel von ihnen haben ihre Sitze in der südbrasilianischen Metropole. 

Mehr als 70 Prozent des landesweiten Fernsehpublikums sind auf die vier großen Senderketten Globo, SBT, Record und Band konzentriert, mehr als die Hälfte davon allein auf den führenden Sender TV Globo. Da es mit Ausnahme des Bezahlfernsehens keine gesetzliche Begrenzung der Medienkonzentration gibt, dominieren die Marktführer auch in anderen Mediengattungen und kontrollieren wichtige Radiosender, Internetportale, Printmagazine und Zeitungen.

„Im Prinzip weiß jeder hier, worin das Problem besteht. Aber jetzt können wir die Namen und Besitzanteile und das Zusammenspiel der Mächtigen auf allen Ebenen sehr genau aufzeigen“, sagte Intervozes-Recherchechef André Pasti. „Die Medien sind keine Wirtschaftsbranche wie jede andere – es kommt sehr wohl darauf an, wer sie kontrolliert“, ergänzte MOM-Projektleiter Olaf Steenfadt. „Die Bürger haben ein Anrecht zu wissen, welche Interessen hinter den Medien stehen, aus denen sie sich informieren. Der Media Ownership Monitor gibt ihnen dazu jetzt das Werkzeug an die Hand.“

POLITIKERFAMILIEN INVESTIEREN INS MEDIENGESCHÄFT

Obwohl die brasilianische Verfassung dies verbietet, haben 32 Parlamentsabgeordnete und acht Senatoren Medienbesitz, selbst wenn sie nicht immer als formale Eigentümer in Erscheinung treten. Ein Beispiel ist der langjährige Abgeordnete und derzeitige Bürgermeister der Stadt Betim im Bundesstaat Minas Gerais, Vittorio Medioli. Seine Mediengruppe Grupo Editorial Sempre Editora wird von seiner Ehefrau und seiner Tochter geführt und gibt zwei der auflagenstärksten Zeitungen Brasiliens (Super Notícias und O Tempo) heraus. Auch drei weitere Zeitungen, ein Online-Portal, ein Online-Fernsehsender und ein Radiosender gehören zu der Gruppe. 

Auch Vertreter anderer im Mediengeschäft aktiver Unternehmerdynastien wie der Familien Câmara, Faria und Mesquita bekleiden politische Ämter. Die Macedo-Familie etwa kontrolliert die Mediengruppe Record sowie die evangelikale Freikirche Igreja Universal do Reino de Deus. Zugleich dominiert sie eine wichtige politische Partei, den Partido Republicano Brasileiro (PRB); diese stellt derzeit einen Minister der Bundesregierung, einen Senator, 24 Parlamentsabgeordnete, 37 Abgeordnete auf Bundesstaatsebene, 106 Bürgermeister und 1619 Mitglieder von Stadt- und Gemeinderäten.

Meist werden die Massenmedien in Brasilien jedoch auf andere Weise politisch vernetzt. Eine Schlüsselrolle spielt dabei das Lizenzierungssystem der landesweiten Fernseh- und Radiosender: Diese vergeben Lizenzen für die Nutzung ihrer Marke und ihrer Inhalte an Unternehmen in den Bundesstaaten, an denen oft die dortigen Lokalmatadoren beteiligt sind. In mehreren Bundesstaaten kontrollieren auf diese Weise Politiker oder traditionell in die Politik involvierte Familien die Ableger der großen Sender; in der Regel sind sie zugleich in anderen Mediengattungen aktiv. 

Ein Beispiel für dieses Muster der politischen Einflussnahme ist die Mediengruppe Rede Bahia im gleichnamigen Bundesstaat, die von der Familie Magalhães kontrolliert wird. Ihr gehören der örtliche Globo-Partner TV Bahia und die Zeitung Correio da Bahia; zugleich entstammen der Familie der aktuelle Bürgermeister von Salvador, Antônio Carlos Magalhães Neto, sowie der inzwischen verstorbene ehemalige Gouverneur, Senator und Minister Antônio Carlos Magalhães. 










Ein ähnlicher Fall ist die Unternehmensgruppe Arnon de Mello des früheren Staatspräsidenten und jetzigen Senators Fernando Collor de Mello: Ihr gehören der Fernsehsender und Globo-Partner Gazeta Alagoas TV, die Zeitung Gazeta de Alagoas und der Radiosender Gazeta 94 FM. Oder Rede Massa, der örtliche Partner des nationalen Fersensenders SBT im Bundesstaat Paraná, der dem Moderator Carlos Massa gehört, dessen Sohn Ratinho Filho Abgeordneter im Staats- und im Bundesparlament war. Ähnlich auch Grupo RBA de Comunicação im Bundestaat Pará, eine Unternehmensgruppe des Senators Jader Barbalho und seiner Familie, der die Zeitung Diário do Pará und der Fernsehsender und Globo-Partner TV Tapajós gehören.

MEDIENGRUPPEN AUS SAO PAULO DOMINIEREN

Allein neun der 50 wichtigsten Medien Brasiliens gehören der Globo-Gruppe, jeweils fünf der Bandeirantes-Gruppe sowie dem Unternehmer und Bischof Edir Macedo (einschließlich seiner Firmengruppe Record und der Medien seiner Kirche Igreja Universal do Reino Deus), vier der RBS-Gruppe, drei der Folha-Gruppe und je zwei den Firmengruppen Estado, Abril und Editorial Sempre Editore/SADA. 

Die überwiegende Mehrheit (73 Prozent) dieser Unternehmensgruppen haben ihre Firmensitze im Großraum São Paulo, insgesamt 80 Prozent sitzen im Süden und Südosten Brasiliens. Durch die Lizenzierung an Partner in den Bundesstaaten, die einen Großteil der Inhalte des jeweiligen Muttersenders übernehmen, pflanzt sich diese strukturelle Dominanz bis in die Regionen fort.

STARKE REICHWEITENKONZENTRATION AUCH BEI PRINT- UND ONLINEMEDIEN

Besonders auffällig ist die Reichweitenkonzentration beim Fernsehen, der nach wie vor meistkonsumierten Medienart in Brasilien. Die vier großen Senderketten teilen hier mehr als 70 Prozent des nationalen Publikums unter sich auf; 37 Prozent entfallen allein auf TV Globo, je knapp 15 Prozent auf die Zweit- und Drittplazierten SBT und Record. Eine erhebliche Reichweitenkonzentration ist auch bei Print- und Onlinemedien zu beobachten, wo die größten vier Mediengruppen jeweils mehr als 50 Prozent des Publikums auf sich vereinen.

Weniger ausgeprägt ist die Reichweitenkonzentration auf dem Radiomarkt, der stärker regional geprägt ist. Allerdings sind auch die Radiosender im Lizenzsystem organisiert, so dass viele Sender einen Großteil ihres Programms von den landesweiten Muttersendern übernehmen. Allein drei der großen Radio-Senderketten gehören zur Bandeirantes-Gruppe und zwei zur Globo-Gruppe.

SCHWACHE REGULIERUNG ERMÖGLICHT MULTI-MEDIA-IMPERIEN

Es gibt in Brasilien keine staatliche Regulierung, die der gattungsübergreifenden Konzentration von Fernseh- und Radiosendern, Print- und Onlinemedien in einer Hand entgegenwirken würde. Ganz im Gegenteil: Das Mediensystem des Landes scheint gerade auf dem gattungsübergreifenden Medienbesitz zu gründen, was die Eigentumskonzentration in den Händen weniger Unternehmensgruppen verstärkt. Dies gilt auf nationaler wie auf Bundesstaats- und lokaler Ebene.

Die Globo-Gruppe etwa spielt eine wichtige Rolle im Free-TV-Markt wie auch beim Kabelfernsehen, auf dem Onlinemedien- und dem Radiomarkt. Ihr Globo-Netzwerk ist der Marktführer beim Free TV, Inhalte ihrer Tochter GloboSat sind im Kabelfernsehen (einschließlich GloboNews und Dutzenden weiterer Sender) sehr präsent. Globo.sat ist das größte Online-Nachrichtenportal, und die zur Gruppe gehörenden Radio-Senderketten Globo AM/FM und CBN gehören zu den zehn reichweitenstärksten des Landes.

Das gleiche gilt für andere Medienkonzerne: Die Record-Gruppe betreibt im Free-TV-Segment RecordTV und RecordNews; ihre Zeitung Correio do Povo und das Online-Portal R7 gehören zu den größten im Land. Die RBS-Gruppe wiederum ist im Bundesstaat Rio Grande do Sul im Free-TV-Geschäft tätig und gibt die auflagenstarken Zeitungen Zero Hora und Gaúcho Diary heraus. Zugleich betreibt sie zwei Radio-Senderketten (die landesweite Gaúcha Sat und die regionale Atlântida) sowie das Onlineportal ClicRBS und ist an vielen weiteren Print- und Digitalmedien beteiligt.

Das einzige Gesetz, das den gattungsübergreifenden Medienbesitz reguliert, ist das über den Bezahlfernsehmarkt (Law 12.485/2011). Es verbietet die gegenseitige Kontrolle einerseits von Unternehmen, die audiovisuelle Inhalte herstellen, sowie andererseits Plattformbetreibern und Telekommunikationsfirmen.

VERSCHRÄNKUNG VON MEDIENBESITZ, INDUSTRIE UND FINANZWIRTSCHAFT – UND KIRCHEN

Die meisten der Unternehmensgruppen, denen die führenden Medien Brasiliens gehören, sind zugleich in anderen Wirtschaftsbranchen aktiv. So betreiben Medienbesitzer zugleich Stiftungen oder Unternehmen im Bildungssektor, sind in der Finanz-, Agrar-, Immobilienwirtschaft, der Energie- und der Gesundheitsbranche tätig. Ein Beispiel ist die Firmengruppe SADA/Editora Sempre der Medioli-Familie. Diese hat auch Investitionen im Transport- und Logistikgeschäft, in der Stahl- und der Energieindustrie, in Sport- und Bildungsanbietern. 

Auch zwischen Kirchen und landesweiten Radio- und Fernsehsendern gibt es Geschäftsverbindungen. Ein wichtiges Beispiel ist die Record-Gruppe mit ihren Verbindungen zur Freikirche Igreja Universal do Reino de Deus und zum Radionetzwerk Rede Aleluia. Der Record-Mehrheitseigentümer Edir Macedo kontrolliert außerdem 49 Prozent des Kapitals des Geldinstituts Banco Renner.

KEINE TRANSPARENZ ÜBER BESITZVERHÄLTNISSE

Die im Rahmen des Projekts MOM Brasilien untersuchten Medienunternehmen veröffentlichen von sich aus keine Informationen über ihre Besitzverhältnisse, und kein einziges hat auf entsprechende Anfragen des MOM-Teams Auskunft gegeben. Einige verwiesen zur Begründung auf „strategische“ oder Wettbewerbsgründe. 

Auf anderen Wegen lässt sich nur mühsam und in begrenztem Umfang an diese Daten gelangen. Es gibt keine rechtliche Handhabe, um ihre Offenlegung zu erzwingen. Selbst das Meldesystem der nationalen Telekommunikationsbehörde, bei der Radio- und Fernsehsender Informationen zu ihren Eigentumsverhältnissen angeben müssen, garantiert weder Aktualität noch ausreichend detaillierte Angaben, um die Eigentümer im Einzelnen zu identifizieren. Verschachtelte Unternehmensstrukturen mit einer Vielzahl von Einzelfirmen erschweren den Durchblick zusätzlich.

Brasilien steht auf Platz 103 von 180 Staaten auf der ROG-Rangliste der Pressefreiheit. Weitere Informationen zur Lage der Pressefreiheit in dem südamerikanischen Land finden Sie unter www.reporter-ohne-grenzen.de/brasilien. 

ÜBER DEN MEDIA OWNERSHIP MONITOR

Der Media Ownership Monitor ist ein internationales Projekt von Reporter ohne Grenzen, das mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung umgesetzt wird. Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen wurde er erstmals 2015 in Kolumbien und Kambodscha durchgeführt. MOM-Ergebnisse liegen außerdem bereits aus Tunesien, der Türkei, der Ukraine, Peru, den Philippinen, der Mongolei, Serbien und Ghana vor. Derzeit recherchiert ein MOM-Team in Marokko, die nächsten Projektländer sind Mexiko und Albanien. 

Mehr zum Projekt unter www.reporter-ohne-grenzen.de/mom, alle Ergebnisse unter www.mom-rsf.org. 


Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen