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Dienstag, 19. Dezember 2017

Zusammenstoß zwischen Lkw und Motorroller in Geilenkirchen



Zweiradfahrer und Zeugen werden gesucht

   Geilenkirchen (ots)

Am Montag (18. Dezember) befuhr gegen 08.45 
Uhr ein 52-jähriger Mann aus Geilenkirchen mit seinem Lkw die 
Gutenbergstraße in Richtung Sittarder Straße. Zu dieser Zeit war auch
ein Fahrer eines silbernen Motorollers auf der Sittarder Straße in 
Richtung Gillrath unterwegs. Als der Lkw-Fahrer in den Kreisverkehr 
Gutenbergstraße/Sittarder Straße einfuhr, hatte er offensichtlich den
Zweiradfahrer übersehen, der sich bereits im Kreisverkehr befand. 
Daher kam es zum Zusammenstoß der beiden Fahrzeuge. Der Rollerfahrer 
rutschte mit seinem Zweirad unter die Zugmaschine. Nach Angaben des 
Geilenkircheners befreite sich der gestürzte Fahrer, zog seinen 
Roller hervor und fuhr sofort in Richtung Gillrath davon. Der 
Lkw-Fahrer meldete sich bei der Polizei und schilderte den 
Unfallhergang. 





Zur Klärung, ob sich der Zweiradfahrer verletzte oder 
ob ein Schaden an seinem Roller entstand, wird er sowie Zeugen des 
Geschehens gebeten, sich beim Verkehrskommissariat der Polizei in 
Heinsberg unter der Telefonnummer 02452 920 0 zu melden.


Kreispolizeibehörde Heinsberg

Frontalzusammenstoß zwischen Pkw und Lkw in Aachen



   Aachen (ots)

 Bei einem Verkehrsunfall in Aachen wurde am 
heutigen Dienstag gegen 16:00 Uhr ein Autofahrer schwerverletzt.

   Ein 27jähriger Mercedes-Fahrer aus Aachen-Brand befuhr den 
Berliner Ring in Richtung Madrider Ring und geriet aus bislang 
ungeklärter Ursache, etwa Höhe der stationären Radaranlage, ins 
Schleudern. Er geriet so auf die Gegenfahrspur. Dort prallte er 
frontal gegen einen Lkw, mit dem ein 48jähriger Mann aus Stolberg 
unterwegs war. Der Lkw-Fahrer hatte unmittelbar vor dem Zusammenstoß 
noch versucht, dem Pkw, auszuweichen. Dabei geriet der Lkw mit 
Anhänger über die komplette Fahrbahn hinaus und prallte gegen eine 
Schallschutzwand. Der Pkw-Fahrer wurde schwerverletzt und musste in 
ein Krankenhaus gebracht werden. Der Lkw-Fahrer blieb unverletzt.






   Am PKW entstand Totalschaden. Insgesamt wird der Sachschaden auf 
mindestens 65.000 Euro geschätzt. Der Berliner Ring musste für die 
Dauer der Unfallaufnahme, der Bergung der Fahrzeuge und aufwändiger 
Reinigung bis ca. 21:30 Uhr zwischen Von-Coels-Straße und Breslauer 
Straße komplett gesperrt werden. Es kam zu erheblichen 
Verkehrsstörungen im Berufsverkehr.


   Polizei Aachen

Polizei und Uni-Klinikum - Gemeinsam für den guten Zweck




Rund 50 Düsseldorfer Polizisten bei der Blutspende

   Düsseldorf (ots) 



   Polizei und Uni-Klinikum  - Gemeinsam für den guten Zweck - Rund 
50 Düsseldorfer Polizisten bei der Blutspende

   Fotos zum heutigen Pressetermin im Anhang

   Gutes tun, Menschen helfen und Kindern eine Freude machen, das 
waren die Ziele einer Aktion, die die Düsseldorfer Polizei zusammen 
mit dem Uni-Klinikum am heutigen Tag durchführte. Rund 50 Beamtinnen 
und Beamte der Düsseldorfer Einsatzhundertschaft spendeten ihr Blut 
und den Erlös daraus teilweise an die Kinderkrebsklinik des 
Universitätsklinikums. Die Aufwandsentschädigungen in Form von 
Kinogutscheinen wollen die Polizisten noch heute dem Kinderspieltreff
an der Oberbilker Allee überreichen.


   Polizei Düsseldorf

Junge Frau bei Verkehrsunfall schwer verletzt



   Grevenbroich-Innenstadt (ots) 


 Am Dienstagmittag (19.12.), gegen 
11:35 Uhr, befuhr eine 18-Jährige mit ihrem Ford KA die Lindenstraße 
aus Richtung Landstraße 361 kommend in Richtung Innenstadt. Nach 
ersten Erkenntnissen der Polizei fuhr die junge Frau plötzlich für 
einen kurzen Moment nach links auf die Mittelinsel und anschließend 
nach rechts über die Fahrbahn gegen einen, auf dem Grünstreifen 
stehenden, Baum. Ersthelfer kümmerten sich um die Grevenbroicherin, 
bevor sie durch Rettungskräfte weiterversorgt und in ein Krankenhaus 
gebracht wurde. Der PKW wurde abgeschleppt.






   Auf der Lindenstraße kam es zu Verkehrsstörungen, das Teilstück 
zwischen Nordstraße und Landstraße 361 war für die Dauer der 
Unfallaufnahme gesperrt.

   Die Ermittlungen hinsichtlich der Unfallursache dauern an.


   Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis Neuss

Jahresbilanz der Pressefreiheit: Weltweit 65 Medienschaffende getötet





(Online ab Dienstag 06:00 Uhr unter: www.reporter-ohne-grenzen.de/jahresbilanz/2017) 

19.12.2017 – Im zu Ende gehenden Jahr sind weltweit mindestens 65 Journalisten, Bürgerjournalisten und andere Medienmitarbeiter in direktem Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet worden. Fast die Hälfte von ihnen starben außerhalb von Regionen mit bewaffneten Konflikten. Sie wurden in Ländern wie Mexiko oder den Philippinen ermordet, weil sie über Tabu-Themen wie politische Korruption oder das organisierte Verbrechen berichteten. Das geht aus der Jahresbilanz der Pressefreiheit hervor, die Reporter ohne Grenzen am Dienstag veröffentlicht hat (www.reporter-ohne-grenzen.de/jahresbilanz/2017).

„Gerade dass so viele Journalisten außerhalb von Kriegsregionen ermordet werden, ist ein erschreckendes Zeichen“, sagte ROG-Vorstandssprecherin Katja Gloger. „In viel zu vielen Ländern können die Täter und ihre Auftraggeber damit rechnen, dass sie mit Gewalt gegen Medienschaffende ungeschoren davonkommen. Die Staatengemeinschaft muss endlich wirksame Mittel finden, um die skandalöse Straflosigkeit für solche Verbrechen zu beenden.“

39 der im Jahr 2017 getöteten Medienschaffenden wurden wegen ihrer journalistischen Tätigkeit gezielt ermordet. Die übrigen 26 wurden im Einsatz getötet, weil sie etwa unter Beschuss oder in einen Bombenangriff gerieten. Unter den Getöteten waren 50 professionelle Journalisten, sieben Bürgerjournalisten und acht sonstige Medienmitarbeiter. 35 Medienschaffende starben in Gebieten mit bewaffneten Konflikten, 30 außerhalb solcher Gebiete. Zehn der Getöteten und damit doppelt so viele wie im Vorjahr waren Frauen.

Die weltweit gefährlichsten Länder für Journalisten, Bürgerjournalisten und Medienmitarbeiter waren 2017 SYRIEN (12 Medienschaffende getötet), MEXIKO (11), AFGHANISTAN (9), der IRAK (8) und die PHILIPPINEN (4). 

Weltweit wurden in den vergangenen 15 Jahren allein 1035 professionelle Journalisten in direktem Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet.

FAST DIE HÄLFTE ALLER INHAFTIERTEN SITZEN IN NUR FÜNF LÄNDERN IM GEFÄNGNIS

326 Medienschaffende weltweit sind zum Jahresende wegen ihrer Tätigkeit in Haft. Knapp die Hälfte von ihnen sitzt in nur fünf Ländern im Gefängnis: in CHINA, der TÜRKEI, in SYRIEN, dem IRAN und VIETNAM. In CHINA verweigert das Regime der Kommunistischen Partei inhaftierten Kritikern vorsätzlich eine angemessene Gesundheitsversorgung und nimmt in Kauf, dass sie in an den Folgen sterben. 

In der TÜRKEI hält die Justiz Journalisten systematisch über längere Zeiträume in Untersuchungshaft und bestraft sie damit, ohne ein Gerichtsurteil abzuwarten. Viele der nach dem Putschversuch im Sommer 2016 Verhafteten sitzen auf diese Weise seit mittlerweile anderthalb Jahren im Gefängnis; der deutsche Korrespondent Deniz Yücel ist seit Februar in Haft, obwohl gegen ihn noch nicht einmal Anklage erhoben wurde. In VIETNAM  hat die Regierung die Unterdrückung der Medienfreiheit in den vergangenen Monaten weiter verschärft und mindestens 25 Blogger verhaftet oder des Landes verwiesen, derzeit sitzen 19 in Haft.

MEHRERE JOURNALISTEN SIND IN SYRIEN SEIT ÜBER FÜNF JAHREN ENTFÜHRT

Ende 2017 sind weltweit 54 Medienschaffende entführt. Mit Ausnahme von zwei Journalisten, die von den separatistischen „Volksrepubliken“ im Osten der UKRAINE festgehalten werden, konzentrieren sich diese Fälle vollständig auf SYRIEN, den JEMEN und den IRAK. Allein in SYRIEN befinden sich derzeit mindestens 22 einheimische und sieben ausländische Medienschaffende in der Gewalt verschiedener bewaffneter Gruppen, einige davon seit mehr als fünf Jahren. In manchen Fällen machen Angehörige und Kollegen der Geiseln deren Schicksal erst nach Jahren publik, weil sie befürchten, das Leben der Entführten sonst zusätzlich zu gefährden. 

Im JEMEN halten allein die Huthis elf Journalisten und Medienmitarbeiter gefangen. Die Rebellengruppe, die neben der Hauptstadt Sanaa viele weitere Landesteile kontrolliert, duldet keinerlei öffentliche Kritik. Von einigen der im IRAK und in SYRIEN während der Herrschaft der Dschihadisten-Miliz „Islamischer Staat“ entführten Medienschaffenden gibt es nach wie vor keine Nachricht.

Zwei Medienschaffende sind im Laufe des Jahres verschwunden: ein Blogger in PAKISTAN und ein Journalist in BANGLADESCH. Zu ihren Fällen gibt es seit Monaten weder glaubhafte Bekennererklärungen für eine Entführung noch Belege für ihren Tod.

PROJEKT „FORBIDDEN STORIES “ FÜHRT RECHERCHEN WEITER, ROG FORDERT UN-SONDERBEAUFTRAGTEN

Gewalt und Drohungen gegen Journalisten zielen stets darauf ab, die Betroffenen zum Schweigen zu bringen, ihre Kollegen einzuschüchtern und die Öffentlichkeit von unabhängigen Informationen abzuschneiden. Um dieses Kalkül zu durchkreuzen, haben Reporter ohne Grenzen und das Bündnis Freedom Voices im November das Projekt „Forbidden Stories“ gestartet (forbiddenstories.org): Bedrohte Journalisten können dort ihre Recherchen hinterlegen. Sollte ihnen etwas zustoßen, kann das Bündnis ihre Arbeit fortführen und einem breiten internationalen Publikum zugänglich machen.

Um die Verantwortlichen für solche Verbrechen endlich zur Rechenschaft zu ziehen und den Kreislauf der Straflosigkeit zu durchbrechen, wirbt Reporter ohne Grenzen bei den Vereinten Nationen intensiv für die Einsetzung eines UN-Sonderbeauftragten für den Schutz von Journalisten. Dieser sollte die Bemühungen der verschiedenen UN-Institutionen zum Schutz von Journalisten koordinieren, die bestehende völkerrechtliche Vorschriften durchsetzen und auf diese Weise die Zahl von Übergriffen und Gewaltakten gegen Journalisten endlich wirksam verringern. 

Schon jetzt gibt es zwar eine ganze Reihe von UN-Resolutionen für einen besseren Schutz für Journalisten vor allem in Konfliktgebieten. Sie hatten aber bislang kaum konkrete Auswirkungen auf die Lage der Betroffenen.






WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN:
- Mehr zur Jahresbilanz der Pressefreiheit: www.reporter-ohne-grenzen.de/jahresbilanz/2017 
- Projekt "Forbidden Stories": http://forbiddenstories.org
- Mehr zum Kampf gegen Straflosigkeit: www.reporter-ohne-grenzen.de/themen/straflosigkeit 
- Sicherheitsleitfaden für Journalisten (PDF, Englisch): http://t1p.de/ai7o




Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen

Öffentlichkeitsfahndung - Raubserie im Neusser Süden beschäftigt die Polizei



Wer kann Hinweise auf den Täter geben?


   Neuss-Norf/Grimlinghausen (ots)


   Nach einer Serie von Raubüberfällen im Neusser Süden, 
veröffentlicht die Polizei verschiedene Aufnahmen des Verdächtigen 
und seines Fahrrads. Auf diesem Weg bitten die Ermittler die 
Bevölkerung um Mithilfe bei der Aufklärung der Taten.

   In der Zeit von Mitte August bis Mitte November 2017 sind in 
Neuss-Norf/Grimlinghausen verschiedene Geschäfte (Tankstellen, 
Imbiss, Kiosk, Hotel) überfallen worden. In fünf Fällen betrat ein 
einzelner Täter die jeweilige Lokalität und verlangte unter Vorhalt 
einer Pistole Bargeld. In vier weiteren Fällen blieben die Taten im 
Versuchsstadium stecken, weil der Verdächtige keine Beute machte oder
(wie in einem Fall) vor verschlossenen Türen stand.

   Die Ermittler der Kriminalpolizei veröffentlichen nun ein 
Phantombild, das mit Unterstützung von Experten des 
Landeskriminalamtes NRW erstellt wurde. Die Bildmontage soll dem 
Aussehen des Verdächtigen nahekommen. Des Weiteren stellt die Polizei
verschiedene Aufnahmen von Überwachungskameras zur Verfügung. Hier 
bitten die Ermittler darum, insbesondere auf die Kleidungsstücke zu 
achten. Bei einem versuchten Raubüberfall auf einen Kiosk (am Tag der
deutschen Einheit - 03.10.2017, 22:20 Uhr) kam es im Rahmen der 
Fahndung zu einem kurzen Sichtkontakt zwischen Polizei und 
Verdächtigem im Bereich der Cyriakusstraße. Der Mann ließ auf der 
Flucht seine Mütze und sein Fahrrad zurück. Es handelt sich um ein 
schwarzes Damenrad des Herstellers KTM. (Fotos anbei) Die Mütze mit 
rotem Rand und das Fahrrad stellten die Fahnder sicher. Zwar ist 
bekannt, dass das Fahrrad im August 2015 in Düsseldorf entwendet 
worden ist; die bisher durchgeführten Ermittlungen sowie 
Spurensicherungen und -auswertungen führten jedoch noch nicht zur 
Identifizierung des Räubers.







   Die Kriminalpolizei setzt auf Hinweisgeber, die beim Anblick der 
Täterkleidung (aus den Aufnahmen) sowie in Verbindung mit dem 
schwarzen Damenrad des Herstellers KTM Hinweise auf den mutmaßlichen 
Täter geben können. Der Mann war jeweils mit einer schwarzen Pistole 
mit silberner Oberseite (Schlitten) bewaffnet.

   Die Taten im Einzelnen:

1.
Tatort:  Hotel, Am Derikumer Hof in Neuss
Tatzeit: Samstag, 12.08.17, 04.20 Uhr

2. (Pressemeldung vom 09.09.2017, 12:16 Uhr)
Tatort: Kiosk, Am Goldberg in Neuss
Tatzeit: Samstag, 09.09.17, 06.45 Uhr

3. (Pressemeldung vom 27.09.2017, 10:45 Uhr)
Tatort: Imbiss, Nievenheimer Straße in Neuss
Tatzeit: Dienstag, 26.09.17, 21.05 Uhr

4. (Pressemeldung vom 29.09.2017, 10:30 Uhr)
Tatort: Tankstelle, An der Norf in Neuss
Tatzeit: Freitag, 29.09.17, 06.18 Uhr

5. Versuchter Raubüberfall (Pressemeldung vom 04.10.2017, 13:30 Uhr)
Tatort: Imbiss, Südstraße in Neuss
Tatzeit: Dienstag, 03.10.17, 21.50 Uhr (Tag der deutschen Einheit)

6. Versuchter Raubüberfall (Pressemeldung vom 04.10.2017, 13:30 Uhr)
Tatort: Kiosk, Johanna-Etienne-Straße in Neuss
Tatzeit: Dienstag, 03.10.17, 22.20 Uhr (Tag der deutschen Einheit)

7. Versuchter Raubüberfall
Tatort: Tankstelle, Nievenheimer Straße in Neuss
Tatzeit:  Samstag, 07.10.17, 21.23 Uhr

8. Versuchter Raubüberfall (Pressemeldung vom 08.10.2017, 04:52 Uhr)
Tatort: Imbiss, Nievenheimer Straße in Neuss
Tatzeit:  Samstag, 07.10.2017, 21.25 Uhr

9. (Pressemeldung vom 13.11.2017, 01:10 Uhr)
Tatort: Tankstelle, An der Norf in Neuss
Tatzeit: Sonntag, 12.11.2017, 22.01 Uhr

   Den Kriminalbeamten liegt inzwischen ein richterlicher Beschluss 
zur Öffentlichkeitsfahndung vor. Hinweise auf den Tatverdächtigen 
nimmt das Kriminalkommissariat 12 unter der Telefonnummer 02131 3000 
entgegen.

 Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis Neuss

ROG: Mesale Tolu bleibt trotz Freilassung politische Geisel





18.12.2017 – Reporter ohne Grenzen (ROG) ist erleichtert über die Freilassung der seit mehr als sieben Monaten in der Türkei inhaftierten Journalistin Mesale Tolu. Ein Gericht in Istanbul entschied am Montag (18.12.), die deutsche Journalistin unter Auflagen freizulassen. Sie darf die Türkei jedoch nicht verlassen und muss sich einmal pro Woche bei der Polizei melden. Tolu saß seit Anfang Mai in Haft. Die Staatsanwaltschaft wirft der deutschen Journalistin laut Anklageschrift Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation und Terror-Propaganda vor. Die nächste Anhörung ist am 26. April.

„Mesale Tolu bleibt eine politische Geisel der Türkei, solange sie das Land nicht verlassen darf. Die türkische Justiz muss die Anschuldigungen gegen Mesale Tolu fallenlassen und sie endgültig freisprechen“, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. „Die Entscheidung des Gerichts ist auch ein kleiner Hoffnungsschimmer für den seit Februar inhaftierten Journalisten Deniz Yücel. Die türkische Justiz muss endlich eine Anklageschrift gegen Yücel vorlegen und ihm die Möglichkeit geben, sich vor Gericht gegen die konstruierten Anschuldigungen zu verteidigen.“ 

Zu Beginn der Verhandlung im Justizpalast Caglayan in Istanbul forderte die Staatsanwaltschaft am Montag die Freilassung von Mesale Tolu. Tolu forderte ihren Freispruch. Sie sei verhaftet worden, weil sie eine Journalistin sei, sagte sie in ihrer Verteidigung. Reporter ohne Grenzen hat den Prozess vor Ort beobachtet. Auch der deutsche Botschafter in der Türkei, Martin Erdmann, nahm als Prozessbeobachter teil. 

Der Prozess gegen Tolu hatte am 11. Oktober begonnen. Die deutsche Journalistin, die im Jahr 2007 die türkische Staatsbürgerschaft abgelegt hatte, war am 30. April in Istanbul festgenommen worden und saß seit dem 5. Mai im Frauengefängnis Bakirköy in Haft. 

STAATSANWALTSCHAFT BERUFT SICH AUF ANONYMEN INFORMANTEN

Tolu sitzt mit 17 weiteren Beschuldigten auf der Anklagebank, die zeitgleich mit ihr unter ähnlichen Vorwürfen festgenommen wurden (http://t1p.de/021z). Konkret wirft ihr die Staatsanwaltschaft unter Berufung auf einen anonymen Informanten vor, sie sei ein Mitglied der in der Türkei verbotenen marxistisch-leninistischen Partei MLKP und habe regelmäßig an Veranstaltungen des „Sozialistischen Frauenparlaments“ teilgenommen, des Frauenflügels der Partei. Allerdings räumte der anonyme Informant in seiner Aussage ein, Tolu nicht namentlich zu kennen.









Als Beleg für den Vorwurf der Propaganda für eine terroristische Organisation verweist die Anklageschrift auf Tolus Tätigkeit für die linke türkische Nachrichtenagentur Etha, die das Gedankengut der MLKP verbreitet habe. Die Etha-Website ist in der Türkei seit 2015 per Gerichtsbeschluss gesperrt, die Agentur arbeitet aber weiter.

Außerdem erwähnt die Anklageschrift Tolus Anwesenheit bei Veranstaltungen, zu denen die legale Gruppierung „Sozialistische Partei der Unterdrückten“ (ESP) aufgerufen hatte. Bei mindestens einer dieser Veranstaltungen – der Beerdigung zweier bei einem Polizeieinsatz getöteter mutmaßlicher MLKP-Aktivistinnen im Dezember 2015 – fungierte Tolu als Dolmetscherin für einen Journalisten und übte damit eine journalistische Tätigkeit aus.

Derzeit sitzen mehr als 100 Journalisten in der Türkei in Haft. Reporter ohne Grenzen zählt den türkischen Präsidenten Erdogan zu den größten Feinden der Pressefreiheit weltweit. Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht die Türkei auf Platz 155 von 180 Staaten. Weiter Informationen über die Lage der Journalisten im Land finden Sie unter www.reporter-ohne-grenzen.de/türkei.

Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen