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Kreis Düren: Polizeiliche Bilanz zum Jahreswechsel



   Kreis Düren (ots) 


Wie immer war der Jahreswechsel für die
Beamtinnen und Beamten der Kreispolizeibehörde weder von Freude oder
Besinnlichkeit geprägt, sondern hatte ausschließlich mit viel Arbeit
zu tun. In der Gesamtbilanz kann man aus polizeilicher Sicht für den
Kreis Düren vom "üblichen Szenario" sprechen. Von dramatischen
Ereignissen verblieben wir verschont.

   In Zahlen liest sich die Silvesternacht-Vergleichsbilanz zum
Vorjahr für den Erfassungszeitraum 18:00 Uhr bis 06:00 Uhr so: Es gab
133 Polizeieinsätze insgesamt, davon waren es konkret 40
Einsatzanlässe mit direktem "Silvesterbezug" (Vorjahr: 32). Bei 6
Einsätzen waren Körperverletzungsdelikte (2016: 4) Anlass für
polizeiliches Einschreiten und das Einleiten vor strafrechtlichen
Ermittlungen. Dabei spielte die enthemmende Alkoholisierung der
Beteiligten mutmaßlich eine mit auslösende Rolle.

   Einsatzbeispiele aus der Nacht: Kurz vor 01:00 Uhr kam es in
Düren-Echtz zum Streit auf offener Straße zwischen mehreren jungen
Männern; es soll zu wechselseitigen Körperverletzungen und dem
Hinterherwerfen von Feuerwerkskörpern gekommen sein. Drei Beteiligte
wurden leicht verletzt. Im Umfeld einer Feierlichkeit auf Schloss
Burgau soll gegen 02:00 Uhr ein Streit eskaliert sein. Dabei soll ein
28-Jähriger aus Köln einem 25-Jährigen aus Nideggen eine Glasflasche
auf den Kopf geschlagen haben. Der Jüngere wurde durch den
Rettungsdienst zur Behandlung mit ins Krankenhaus genommen. Zuvor
soll der Kölner selbst durch einen noch unbekannten Beteiligten
geschlagen worden sein. Bei einer Auseinandersetzung von zwei
Männergrüppchen mit je drei Personen kam es nach 03:00 Uhr in der
Dürener Nordstadt zu zwei leicht Verletzten. Die 32 und 33 Jahre
alten Geschädigten waren zuvor aus nicht bekannten Gründen mit den
ihnen flüchtig bekannten anderen Beteiligten in ein Handgemenge
geraten. Die Personalien der Flüchtigen stehen noch nicht fest. Gegen
03:30 Uhr kam es in Inden-Frenz auf der Straße zur Schlägerei,
nachdem es zuvor bereits Streit in einer Eschweiler Diskothek gegeben
haben soll und die Beteiligten dort den Tanzklub hatten verlassen
müssen. Der namentlich bekannte Beschuldigte, ein junger Mann aus
Eschweiler, soll anschließend den 19 Jahre alten Geschädigten bis zu
dessen Wohnsitz mit dem Auto verfolgt haben. Dort kam es dann zur
Körperverletzung zum Nachteil des Indeners und dessen Vater, der
aufgrund der Angelegenheit aus dem Haus hinzu gekommen war. Der Täter
flüchtete.

   Bei weiteren Streitigkeiten an anderen Einsatzörtlichkeiten konnte
die hinzu gerufene Polizei mehrfach Eskalationen verhindern. In einem
Fall mussten die Beamten einen Platzverweis aussprechen. Eine
Ingewahrsamnahme war nicht erforderlich.

   Im Dürener Stadtteil Gürzenich sollen nach 23:00 Uhr aus einer
umher ziehenden Gruppe junger Deutscher mehrfach volksverhetzende,
ausländerfeindliche Parolen pauschal herum gerufen worden sein. Die
Polizei hat die Personalien festgestellt und ein Strafverfahren
eingeleitet. Die weiteren Ermittlungen übernimmt der polizeiliche
Staatsschutz.

   Gegen 21:00 Uhr war es im Gemeindegebiet Aldenhoven, auf freier
Strecke an der Landesstraße 238n, zu einem Räuberischen Diebstahl zum
Nachteil eines Busfahrers gekommen. Der 51 Jahre alter Fahrer hatte
an diesem Abend gleich mehrfach Pech. Aufgrund plötzlich auftretender
Übelkeit musste er den mit wenigen Fahrgästen besetzten Linienbus
anhalten und den Fahrersitz verlassen. Während er sich notgedrungen
an die Leitplanke begab, nutzten drei Insassen die Situation und
begaben sich zum Arbeitsplatz des Fahrers. Dort sollen sie zwei
Mobiltelefone des 51-Jährigen und etwas Bargeld aus einer Kasse an
sich genommen haben. Als der Fahrer dies jedoch bemerkte und die
Wegnahme verhindern wollte, kam es zur Rangelei, in dessen Verlauf
der Geschädigte eine leichte Handverletzung erlitt. Das Trio
flüchtete dann aus dem offen stehenden Bus und rannte in die
Dunkelheit davon. Ein Fahrgast hatte das Geschehen beobachtet und die
Polizei hinzu gerufen, die eine sofortige Fahndung veranlasste. 30
Minuten nach der Tat wurden die drei als Tatverdächtigen in Frage
kommenden Zuwanderer mit nordafrikanischer Herkunft an der
Landesstraße 11 festgenommen. Ein 30-Jähriger trug die zuvor
entwendeten Mobiltelefone noch bei sich. Bei einem 22-Jährigen wurde
eine Kleinmenge verbotener Betäubungsmittel sichergestellt. Der
Dritte ist ebenfalls 22 Jahre alt. Ob sie aktuell einen behördlich
bekannten Aufenthalt in der Städteregion Aachen haben, muss noch
geklärt werden. Die Männer standen unter Alkoholeinfluss; gegen zwei
ordnete die Staatsanwaltschaft die Entnahme von Blutproben an. Die
Ermittlungen gegen die weiter in Haft befindlichen Beschuldigten
dauern an.

   Sechsmal (2016: 3) wurde auf der Leitstelle der Polizei der
Einsatzanlass "Brand" benannt. Bemerkenswert sind drei Ereignisse:

   Gegen 00:50 Uhr wurde aus der Ortslage Titz-Gevelsdorf ein
Scheunenbrand in der Dackweilerstraße gemeldet. Dort musste die
Feuerwehr eine Scheune kontrolliert abbrennen lassen, konnte aber
Schlimmeres verhindern. Eine Lagerung Heuballen sowie
landwirtschaftliche Geräte wurden Opfer der Flammen. Die Schadenshöhe
wird vorläufig auf bis zu 60000 Euro geschätzt. Die Brandursache ist
absolut ungeklärt und bedarf weiterer Ermittlungen. In der
Niederzierer Ortschaft Huchem-Stammeln hatte die Feuerwehr ab 01:00
Uhr Arbeit mit einem aus unbekannter Ursache in Brand geratenen
Altkleidercontainer in der Eintrachtstraße. Die Wehrleute mussten den
stark qualmenden Container aufschneiden, um die Löscharbeiten
erfolgreich durchführen zu können. Hinweise auf mögliche Verursacher
nimmt die Polizei gerne entgegen. Gegen 03:30 Uhr überprüfte die
Polizei, nach einem Hinweis, ein Lagerfeuerszene am Rande einer
Silvesterfeier im Stadtteil Düren-Gürzenich. Das wäre nicht weiter
schlimm gewesen, wenn nicht die verschmolzenen Reste eines
Einkaufswagens aus dem Feuer gelugt hätten. Das Übrigbleibsel konnte
einem Geschäft in der Nähe zugeordnet werden; die Polizei geht
zumindest von Sachbeschädigung aus.

   Mit den Konsequenzen seiner Trunkenheitsfahrt wird weit über den
Jahresbeginn hinaus jetzt ein 43 Jahre alter Autofahrer aus
Langerwehe leben müssen. Um 02:25 Uhr hatte er in Düren-Krauthausen
die Kreuzauer Straße in Fahrtrichtung stadteinwärts befahren. Dann
war er auf der geraden Fahrbahn jedoch nach rechts abgekommen, wobei
er gegen einen geparkten Wagen stieß, der auf den davor stehenden Pkw
sowie einen abgestellten Anhänger aufgeschoben wurde. Auch ein Baum
wurde noch in Mitleidenschaft gezogen. Die Gesamtbilanz: mindestens
15000 Euro Sachschaden; der Verursacher blieb unverletzt. Sein
Fahrzeug wurde durch einen Abschleppdienst von der Unfallstelle
geholt. Eine kurz nach dem Geschehen vorbei kommende
Funkstreifenbesatzung traf auf den Fahrer. Dieser gab an, er habe
sich durch sein auf dem Beifahrersitz liegendes Mobiltelefon ablenken
lassen, als darauf eine Nachricht einging. Aufgenommen habe er es
nicht. Wie auch immer, der Mann stand eindeutig unter
Alkoholeinwirkung. Der Alcotest zeigte einen Wert von 1,08 Promille
in seiner Atemluft an. Eine Blutentnahme wurde angeordnet; der der
Führerschein beschlagnahmt. Gegen ihn richtet sich nun ein
Strafverfahren.



   In 14 Fällen musste die Polizei in der Silvesternacht auf
gemeldete Ruhestörungen reagieren; dabei war das Abbrennen von
lärmenden Feuerwerkskörpern auch noch am frühen Morgen Anlass für
zahlreiche Beschwerden. In diesem Zusammenhang weist die Polizei
vorsorglich darauf hin: Wer nach dem 01. Januar noch Silvesterknaller
(pyrotechnische Gegenstände allgemein) zündet, muss mit polizeilichen
Maßnahmen und einem Bußgeld rechnen. Für durch diese Ruhestörungen
besonders betroffenen Personengruppen, zum Beispiel
Schichtdienstleistende, Tierhalter, Erkrankte und andere muss das
Leben schließlich weiter gehen und auch Ruhe ist ein schützenswertes
Gut.

   Wie immer, wird auch nach dem statistischen Erfassungsende (bis
06:00 Uhr) die polizeiliche Abarbeitung der "Silvester-Nachwehen"
erfahrungsgemäß weiter andauern. Die Kreispolizeibehörde Düren
wünscht trotzdem allen Menschen im Kreis ein gutes, neues Jahr 2017
und bittet ausdrücklich darum: "Wenn Sie uns brauchen, rufen Sie an.
Wir wollen, dass Sie sicher leben."



   Polizei Düren

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