Allergiker aufgepasst: aggressive Pollen im Anflug |
Kreis Heinsberg, 17.02.2017
Mit den aktuell gestiegenen Temperaturen
sind schon die Hasel- und Erlenpollen in der Luft. Die aggressiven Birkenpollen werden in Kürze folgen. Für viele Heuschnupfenpatienten beginnt ab jetzt ein monatelanges
Leiden mit Niesreiz, Fließschnupfen und Augenjucken.
Die Apotheker im Kreis Heinsberg beraten
auch in diesem Jahr wieder alle Betroffenen, wie sie sich optimal auf die
aktuelle Allergiesaison vorbereiten können.
Über 25% der
Deutschen leiden unter Allergien. Welches Medikament für wen am besten geeignet
ist, hängt dabei auch von der Stärke der Allergie ab, erläutert Jörg Haßiepen, Pressesprecher der Apotheker im Kreis Heinsberg.
Nasensprays und Augentropfen helfen bei
leichten Beschwerden
Für leichte
Beschwerden kommen antiallergische Nasensprays und Augentropfen in Frage. Sie
wirken direkt dort, wo die Symptome auftreten. Außerdem können sie mehrfach
täglich eingesetzt werden. Im Gegensatz zu abschwellenden Schnupfensprays, die
nur maximal eine Woche angewendet werden dürfen, weil sie den
Nasenschleimhäuten schaden können, haben antiallergische Nasensprays diese Nebenwirkung
nicht.
Bei stärkeren
Beschwerden können auch Sprays mit Kortison eingesetzt werden. Bei Kortisonen
handelt es sich um Hormone aus der Nebennieren-rinde, die unter anderem entzündungshemmend
wirken. Durch ihren direk-ten, lokal begrenzten Einsatz entfalten die Sprays
ihre positive antiallergi-sche Wirkung nur im Nasen-Rachen-Raum.
Tabletten als sichere Alternative
Sollte durch den
Einsatz der lokal anzuwendenden Präparate keine deutliche Linderung der
Symptome erzielt werden, ist die Einnahme von Tabletten zu empfehlen. „Die
Wirkstoffe in den Tabletten heißen Antihistaminika. Sie blockieren den körpereigenen
Botenstoff Histamin, der die allergischen Symptome entscheidend mit auslöst“,
erklärt Jörg
Haßiepen.
„Mögliche
Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Einschränkung des Reakti-onsvermögens,
insbesondere beim Autofahren, sind dabei zu berücksichti-gen.“
Schutz vor Asthma
Auch die beste
Therapie gegen Heuschnupfen kann leider nicht vor einem sogenannten „Etagenwechsel“
schützen. Die Allergie „wandert“ dann von den Augen über die oberen Atemwege in
die Lunge und Bronchien und löst dort Asthma aus. Wer dieses Risiko so weit wie
möglich ausschließen möchte, sollte sich bei seinem Arzt nach einer
spezifischen Immuntherapie oder Hyposensibilisierung erkundigen. Bei dieser
langfristig angelegten Behandlung wird der Körper über eine längere Zeit an die
Allergieauslöser gewöhnt. Die überschießende Reaktion des Immunsystems kann
dadurch langfristig deutlich gemildert werden.
Schnupfen oder Heuschnupfen
Gerade im Winter
denkt man bei einer laufenden Nase eher an eine Erkältung als an einen Heuschnupfen.
Kommt der Schnupfen aber in jedem Jahr zu Beginn des Pollenflugs oder tritt er
nur an einem bestimmten Ort auf, kann dies ein erster Hinweis auf eine Allergie
sein. Augenjuckreiz und Niesen sind typisch für eine Allergie. Fieber und Schüttelfrost
eher nicht. Ist das Nasensekret klar und wässrig liegt eher eine Allergie vor. Bei
einer klassischen Erkältung ist das Sekret gelb oder grünlich.
Akutfall
Allergien und ihre
Symptome sind höchst unterschiedlich und stets individuell. Die Apotheker im Kreis Heinsberg raten Allergikern dazu, sich rechtzeitig
auf die aktuelle Saison vorzubereiten und den professionellen Rat in ihrer Apotheke
vor Ort einzuholen. So sind sie mit den richtigen Medikamenten und Wirkstoffen
auch auf einen möglichen Akutfall bestens vorbereitet.
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