Angst vor schweren Krankheiten geht in NRW zurück
Studie der DAK-Gesundheit: Nachlassende Sorge vor Krebs, Alzheimer und Demenz beeinflusst Gesundheitsverhalten
Zwei Drittel der Menschen in Nordrhein-Westfalen haben Angst vor Krebs, vor zwei Jahren waren dies noch 71 Prozent. Vor Alzheimer und Demenz sorgen sich 42 Prozent der Befragten, acht Prozent weniger als 2015. Die geringere Angst scheint die Menschen nachlässig werden zu lassen: Sie treiben weniger Sport und gehen seltener zur Krebsvorsorge. Das zeigt eine aktuelle und repräsentative Studie der DAK-Gesundheit. Insgesamt schätzen 87 Prozent der Befragten in NRW ihren gegenwärtigen Gesundheitszustand als gut oder sehr gut ein.
Aktuell wurden 1.002 Männer und Frauen in Nordrhein-Westfalen nach ihrem Gesundheitszustand und ihren Sorgen hinsichtlich möglicher Erkrankungen befragt. 66 Prozent der Befragten fürchten sich vor einem bösartigen Tumor - im Vergleich zum Jahr 2015 (71 Prozent) ein deutlicher Rückgang. Mit jeweils 42 Prozent folgt die Angst vor Alzheimer (50 Prozent im Jahr 2015) und Demenz sowie vor Schlaganfall (minus sieben Prozentpunkte) auf Platz 2. Die Sorge vor einem Unfall mit schweren Verletzungen beschäftigt 39 Prozent der Befragten, hinsichtlich eines Herzinfarktes sind es 35 Prozent.
Bei Demenz und Alzheimer hat sich das Ergebnis seit der vorigen Befragung im Jahr 2015 umgekehrt. Die Sorge daran zu erkranken geht hier bei den älteren Befragten zurück, im Jahr 2015 nahm die Angst mit steigendem Alter zu. Frauen fürchten sich mit 46 Prozent deutlich mehr als Männer (39 Prozent). Die Angst vor einer Tumorerkrankung ist bei den 14- bis 29-Jährigen mit 74 Prozent am größten und geht bei den älteren Menschen ab 60 Jahren auf 60 Prozent zurück.
Im Vergleich zur Umfrage vor zwei Jahren gehen deutlich weniger Menschen in Nordrhein-Westfalen zur Krebsvorsorgeuntersuchung. Waren es 2015 noch 56 Prozent, so gibt dies jetzt noch die Hälfte der Befragten an. Beim Gesundheits-Check gegen Herz-Kreislauferkrankungen ist der Wert nahezu unverändert bei 41 Prozent (2015 = 42 Prozent). „Früherkennungsuntersuchungen, oft auch als `Vorsorgeuntersuchungen` bezeichnet, sind nach wie vor wichtig, um Erkrankungen möglichst früh zu erkennen. In den meisten Fällen bestehen dann bessere Heilungschancen“, sagt Klaus Overdiek, Leiter der DAK-Landesvertretung Nordrhein-Westfalen. Eine nachlassende Bereitschaft zur Gesundheitsvorsorge müsse zum Anlass genommen werden, gesundheitspolitisch aktiv zu werden. „Ich nehme das Thema mit in die Gesprächsrunden auf Landesebene“, so Overdiek.
Insgesamt schätzen 87 Prozent der Befragten in Nordrhein-Westfalen ihren aktuellen Gesundheitszustand als gut bzw. sehr gut ein. Im Vergleich der Bundesländer und Regionen bewerten nur die Menschen im Osten Deutschlands mit 85 Prozent ihren Gesundheitszustand als schlechter ein. Am besten geht es den Norddeutschen (91 Prozent der Befragten) vor den Bayern, Baden-Württembergern und den Menschen in der Mitte Deutschlands (90 Prozent).
Vor diesen Krankheiten haben die Menschen in NRW am meisten Angst: +)
1. Krebs (66 Prozent)
2. Alzheimer / Demenz (42 Prozent)
2. Schlaganfall (42 Prozent)
4. Unfall mit Verletzungen (39 Prozent)
5. Herzinfarkt (35 Prozent)
6. Schwere Augenerkrankung, z.B. Erblindung (31 Prozent)
7. Psychische Erkrankung, wie Depression (23 Prozent)
8. Schwere Lungenerkrankung (19 Prozent)
9. Diabetes (15 Prozent)
10. Geschlechtskrankheit, wie beispielsweise Aids (11 Prozent)
+) Prozentsumme größer 100, da Mehrfachnennungen möglich
* Das Forsa-Institut führte für die DAK-Gesundheit vom 27. September bis 19. Oktober 2017 eine repräsentative Befragung von 1.002 Männern und Frauen in NRW durch.
DAK-Gesundheit
Pressesprecher Nordrhein-Westfale
Keine Kommentare: