„Volksbank Erkelenz stellt Weichen für Fusion“
„Planzahlen wurden überschritten“
Genossen stimmen Fusion mit 100% zu
Erkelenz. Die diesjährige Vertreterversammlung der Volksbank Erkelenz
eG stand ganz im Zeichen der Beschlussfassung zur Verschmelzung mit der
Volksbank Mönchengladbach eG.
Die Vertreter der Volksbank Erkelenz eG haben in
ihrer Versammlung in der Stadthalle Erkelenz am Montagabend einstimmig für die
Fusion mit der Volksbank Mönchengladbach eG votiert.
Der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Erkelenz, Dr.
Veit Luxem, sagte nach der Entscheidung: „Ich bedanke mich für Ihr Vertrauen,
das war eine gute Entscheidung. Die Fusion schafft die erforderlichen
Grundlagen, um unseren Förderauftrag gegenüber unseren Mitgliedern weiterhin
zuverlässig, wirtschaftlich nachhaltig und persönlich erfüllen zu können. Sie
ist der richtige Schritt in die Zukunft.“
„Vorbehaltlich der noch ausstehenden Zustimmung in
der Vertreterversammlung in Mönchengladbach am Donnerstag (29. Juni) entsteht
rückwirkend zum 1. Januar 2017 eine der größten Volksbanken am Niederrhein,
wobei die regionale Verwurzelung die oberste Priorität habe“, so die
Aufsichtsratsvorsitzende Marita Schlupkothen.
Beide Institute haben zusammen rund 26.500 Mitglieder
und verfügen über eine Bilanzsumme von knapp 1,8 Mrd. Euro. Die neue Volksbank
wird neben dem Verwaltungshauptsitz in Neuwerk und Vorstandssitz in Erkelenz an
24 Filialen und 15 SB-Standorten mit insgesamt 57 Geldausgabeautomaten regional
vertreten sein.
Zuvor konnte Dr. Luxem im Vorstandsbericht, den er
mit dem Titel „Zukunft gestalten“ überschrieben hatte über eine gute
Entwicklung der Volksbank Erkelenz berichten.
Inmitten unruhiger Zeiten in Politik und Gesellschaft
sowie Wirtschaft und Finanzwesen positioniere sich die Genossenschaftsbank
weiter als sicherer Hafen in finanziellen Fragen ihrer Mitglieder und Kunden. Das
gelte nicht nur für die Spareinlagen und Kundenkredite, sondern auch für die
gemeinsamen genossenschaftlichen Werte. „Unsere Werte überzeugen. Und damit
meine ich nicht nur die Bilanz und Gewinne, sondern vor allem Werte wie Nähe,
Verlässlichkeit und Transparenz sowie gesellschaftliche, soziale Verantwortung.“
Zufriedenheit und Ansporn gingen Hand in Hand, als der Vorstandsvorsitzende Dr.
Veit Luxem das Geschäftsjahr der Genossenschaftsbank zusammenfasste. „Unsere
Aufgabe als Volksbank ist es, Sicherheit gerade dort zu schaffen, wo besonders
viel Bewegung und auch Unzufriedenheit herrscht: im Bereich der
Finanzdienstleistungen. Ich denke, wir werden als Genossenschaftsbank dieser
Aufgabe mehr als gerecht.“ Hierbei dürfe die Genossenschaftsbank die Augen vor
der zunehmenden Digitalisierung nicht verschließen. Der Abruf von
Bankdienstleistungen über das Internet per PC oder Smartphone schreite immer
schneller voran und hier heiße es, intelligente Lösungen für den Kunden bereit
zu stellen. Der Kunde entscheidet über den Zugangsweg zur Bank und das sei
nicht unbedingt die Filiale vor Ort.
Bilanzsumme und Gesamtkundenvolumen deutlich im Plus
Die Zahlen des Jahres 2016 sprechen auf jeden Fall dafür: So stieg die
addierte Bilanzsumme des Instituts um 6 Prozent auf 732 Millionen Euro. Um 3,4
Prozent auf 1,52 Milliarden Euro wuchs das Gesamtkundenvolumen. Hierin sind die
Kundeneinlagen und -kredite aus den eigenen Büchern genauso enthalten wie die
an Verbundpartner vermittelten Spar- und Darlehensverträge.
Kreditauftrag erfüllt
In der eigenen Bilanz der Bank findet sich zum Stichtag 31. Dezember
2016 ein Plus von 2,3 Prozent auf 526 Millionen Euro bei den Krediten an
Privat- und Firmenkunden. Dabei verteilen sich die ausgeliehenen Gelder zu
ähnlich gleichen Teilen auf Unternehmenskredite und Immobilienfinanzierungen.
Der Zuwachs ist deshalb besonders bemerkenswert, weil die erfolgreiche
Wirtschaft vor Ort aktuell intensiv tilgt. Bei der Finanzierung neuer Projekte ist
die Genossenschaftsbank entsprechend stark engagiert: „Wir kommen unserer
Aufgabe als Motor des heimischen Mittelstandes intensiv nach“, so Luxem: „Auch
hier liegen wir deutlich über unseren Planzahlen.“
Einlagen wachsen weiter
Woher das Geld für die Investitionen in die Immobilienaktivitäten und
mittelständischen Unternehmen kommt, zeigten die Kreditgenossen ebenfalls auf: 5,6
Prozent mehr Spargelder als im Vorjahr vertrauten die Mitglieder und Kunden
ihrer Volksbank an. Damit findet sich jetzt der Höchstwert von 567 Millionen
Euro in ihrer Bilanz. Bei der Vermittlung von Vorsorgeprodukten griffen die
Menschen in der Region besonders bei Fonds von Union Investment und bei
Bausparverträgen zu. Das Gesamtvermögen aller Kunden stieg um 4,22 Prozent auf 900
Millionen Euro an.
Diese positive Entwicklung führt die Bank zurück auf die
genossenschaftliche Beratung der Genossenschaftsbank. Sie orientiere sich nicht
daran, der Bank eine optimale Rendite zu verschaffen, sondern sehe zuerst die
Möglichkeiten und den Bedarf des Mitglieds und des Kunden:
„Solidarität und Fairness, Partnerschaft und Regionalität sind
genossenschaftliche Werte, die unseren Erfolg nachhaltig begründet haben und
begründen“.
Luxem sagte aber auch klar und deutlich, dass die aktuelle Niedrigzinsphase jeden Sparer kalt enteigne, wenn dieser nichts tue. Seine Empfehlung: „Lassen Sie sich genossenschaftlich beraten. Und lassen Sie Ihr Geld nicht komplett auf dem Tagesgeldkonto liegen, sondern legen Sie es möglichst breit an.“
Luxem sagte aber auch klar und deutlich, dass die aktuelle Niedrigzinsphase jeden Sparer kalt enteigne, wenn dieser nichts tue. Seine Empfehlung: „Lassen Sie sich genossenschaftlich beraten. Und lassen Sie Ihr Geld nicht komplett auf dem Tagesgeldkonto liegen, sondern legen Sie es möglichst breit an.“
Niedrigzinspolitik ist Gefahr für Deutschland und die Region
Luxem sieht in der aktuellen Niedrigzinspolitik derzeit gleich mehrere
negative Folgen für die Region. Er befürchtet beispielsweise, dass die
Altersarmut zunimmt und damit die kommunalen Haushalte durch mehr soziale
Leistungen belastet werden. Jetzt ist schon klar, dass in der Niedrigzinsphase
die Erträge aller Regionalbanken sinken werden. Die Folge: Jedes regionale
Institut muss Strategien entwickeln, wie es seine Kosten senkt und seine
Einnahmen erhöht.
Eigenkapital
soll weiter gestärkt werden
Bei
den Erträgen kann die Genossenschaft mit ein wenig Stolz auf ein ähnliches
Ergebnis wie im Vorjahr blicken. Schließlich und endlich zeige sich die
wirtschaftliche Stärke in dem, was am Ende unterm Strich in der Gewinn und
Verlustrechnung übrig bleibt.
„Das Zinsergebnis ist
dabei leicht schlechter als im Vorjahr ausgefallen. Dank unseres guten
Verbundgeschäftes konnten wir unser Provisionsergebnis auf gleichem Niveau
halten und unsere addierten Kosten, also Sachaufwand und Personalkosten haben
wir im Griff“, so Luxem.
Nach
Steuern in Höhe von 2,5 Millionen Euro weist die Bank einen Jahresüberschuss
von 2,35 Millionen Euro aus. Aus diesem Jahresüberschuss werde mit der
Zustimmung durch die Anteilseigner eine Dividende von 6 % gezahlt.
Ihr hartes Kernkapital – bestehend aus
Geschäftsguthaben, Rücklagen und Fonds für allgemeine Bankrisiken – wird das Institut
entsprechend den steigenden gesetzlichen Anforderungen deutlich ausbauen. Nach
Beschluss der Vertreterversammlung zur Gewinnverwendung am gestrigen Abend steigt
das Eigenkapital auf 93,8 Millionen Euro, ein Plus von 8,7 Millionen Euro.
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