Versuchte Gefangenenbefreiung am Düsseldorfer Hauptbahnhof
Düsseldorf (ots)
Weil ein 28-jähriger Deutscher in der Nacht von
Freitag auf Samstag (22.Juli) um 02.10 Uhr, Reisende im Düsseldorfer
Hauptbahnhof belästigte und provozierte, wurde er durch die
Bundespolizei vorläufig festgenommen. Während der Mitnahme zum
Bundespolizeirevier versuchten mehrere Personen ihn zu befreien.
Die Sicherheitsmitarbeiter der Deutschen Bahn AG zogen die
Bundespolizei zur Durchsetzung eines Hausverbotes hinzu. Zuvor
provozierte der junge Mann Streitigkeiten mit anderen Reisenden und
kam den ausgesprochenen Platzverweisen nicht nach. Gegenüber den
Beamten verhielt er sich ebenfalls äußerst aggressiv und schubste
sie. Daraufhin wurde er mit Handschellen zur Wache gebracht.
In der Vorhalle des Bahnhofs stießen die eingesetzten Beamten auf
eine größere Personengruppe, die sich mit dem Festgenommenen
solidarisierten. Sie versuchten den Mann zu befreien und griffen die
Beamten dabei an. Ein 20-jähriger Deutscher und ein 23-jähriger Lette
stachelten die Situation an.
Nur mit Unterstützung weiterer Bundespolizisten konnten der
Festgenommene und die zwei Anstifter der Gefangenenbefreiung auf die
Dienststelle gebracht werden.
Mittlerweile belagerten 30 Personen den Eingangsbereich der Wache
am Hauptbahnhof und störten den Wachbetrieb, in dem sie unentwegt
klingelten, schrien und versuchten sich Zutritt zur Wache zu
verschaffen. Auch hier wurde ein Platzverweis ausgesprochen, dem sie
nicht nachkamen. Im Anschluss konnte der Dienststelleneingang durch
den Einsatz von Diensthundeführern und der Unterstützung der
Landespolizei geräumt werden.
Bei der Durchsetzung des Platzverweises stieß ein junger Mann (23)
aus der Personengruppe gegen die Verglasung der Eingangstür, welche
zu Bruch ging. Ein 18-jähriger Serbe versuchte auf einen Diensthund
einzuschlagen, woraufhin es zu einem Biss in den Rücken kam. Der Mann
wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Da die drei Festgenommenen vermutlich unter berauschenden Mitteln
standen, wurden Blutentnahmen durchgeführt. Zu einem späteren
Zeitpunkt wurden alle Personen entlassen und Strafverfahren wegen
Gefangenenbefreiung, Körperverletzung, Widerstand, Landfriedensbruch
und Beleidigung eingeleitet.
Bundespolizeidirektion Sankt Augustin
Keine Kommentare: