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Tötungsdelikt in Waldfeucht: das Verfahren begann heute vor dem Landgericht in Aachen



Aachen / Waldfeucht
Am heutigen Montag begann die Verhandlung gegen vier Männer, zuletzt wohnhaft im Kreis Heinsberg, wegen gemeinschaftlichen Mordes an dem 27jährigen Dominik J.
Die Eltern des jungen Mannes sind Nebenkläger in dem Verfahren das sich noch bis Ende September ziehen kann. Heute morgen sahen sie die Angeklagten zum ersten Mal. Wie die Rechtsanwältin Sabine Appel aus Heinsberg den Aachener Nachrichten mitteilt haben sie diese Konfrontation gewollt und hoffen darauf das der Prozess viele Fragen beantwortet.
Nach Ansicht der Staatsanwältin Melissa Hilgers haben sich die vier Angeklagten zu einem kaltblütigen Mord verabredet dessen Drahtzieher der 22jährige Marvin R. gewesen sein soll. Ihm ging es darum seinen Nebenbuhler aus dem Weg zu räumen. Er kam mit der Trennung nicht zurecht.
Im letzten Sommer wurde der in Waldfeucht getötete Dominik J. der Freund von Nathalie (X), die zuvor mit Marvin R. zusammen war. Die Wege gingen auseinander, die Beziehung in die Brüche. Auch die neue Beziehung seiner Ex-Partnerin nahm Marvin R. zunächst nicht ernst. Das änderte sich schlagartig als das Paar sich ein Haus in Waldfeucht mietete. Mit der Entscheidung fasste Marvin R. dann den Entschluss den neuen Freund, mit dem er ebenfalls befreundet war zu beseitigen - so die Staatsanwältin.
Marvin R. suchte den Kontakt zu Sandorino K., da er Kontakt ins kriminelle Millieu besaß. Da er der Pflegesohn seiner Eltern war kannten sich die beiden ebenfalls. Der zur Tatzeit 17.jährige Sandorino K. konnte zwei Komplizen finden: Saeed M. (23) und Hosein S. (27). Beide kannten das Opfer nicht. Den beiden ging es um das Geld. 3000,- Euro sollte es für die Tatbeteiligung geben.
Eine Tat im Affekt schloss die Staatsanwaltschaft aus. Die vier Angeklagten planten die Tat über einige Wochen hinweg und bereiteten alles für den 02. Oktober vor. Den 27jährigen Dominik J. wollte man in einen Hinterhalt locken, erstechen und anschliessend dann wegfahren. Was sich dann am Tatabend im Waldfeuchter Gewerbegebiet ereignete muss nun das Gericht aufklären. Richter Norbert Gatzke, der den Vorsitz führt, soll das nun an zunächst 17 Verhandlungstagen ans Tageslicht bringen.
Bisher ermittelt wurde das die vier Angeklagten den ahnungslosen technischen Zeichner auf eine Zigarette in das Waldfeuchter Gewerbegebiet gelockt hatten. Tagsüber hatte Marvin R. ihm - und seiner Freundin noch bei der Renovierung des Hauses geholfen. Recht schnell eskalierte die Situation auf dem Parkplatz. Er wurde geschlagen und getreten, Sandorino K. zog ein Messer und stach auf ihn ein. Wie die Staatsanwältig weiter ausführte wurde der Schwerverletzte dann in den Kofferraum eines Fahrzeuges verbracht aus dem er sich zunächst befreien und die Flucht antreten kann. Marvin R. bemerkte den Fluchtversuch, nahm sich das Messer seines Freundes und stellte Dominik J. nach. Als er ihn einholte stach er immer wieder auf das Opfer ein, traf Hals und Oberkörper. 52 Stiche zählt laut Staatsanwältin der Gerichtsmediziner, 20 mal wird allein die linke Lunge getroffen. Marvin R. ließ von seinem Nebenbuhler erst ab als er sicher sein konnte das er nicht mehr lebt. Dominik erliegt am Tatort seinen schweren Verletzungen, die Angeklagten treten die Flucht an.
Wie Ingo Thiel bereits auf der Pressekonferenz mitteilte stellten sich die nun angeklagten Sandorino K., Saeed M. und Hosein S. zwei Tage später der Polizei, Marvin R. wird kurz darauf in seiner Wassenberger Wohnung von einem SEK verhaftet. Seither sitzen alle Angeklagen in U-Haft.




Im Gerichtssaal treffen Sie nun auf die Eltern des Opfers. Keiner äußert sich zu den Tatvorwürfen, Sandorino K. macht lediglich Angaben zu seiner Person und berichtet von täglichen Schlägen seines Vaters. Der nun 18jährige hat den Kontakt schon lange abgebrochen, vor 4 Jahren kam er nach Deutschland - sein Asylantrag wurde abgelehnt er wird geduldet. Zum Ende des Verhandlungstages bittet er unter Tränen die Eltern des Opfers um Verzeihung. Von einer Tötung sei er nicht ausgegangen. Am morgigen Dienstag und kommenden Donnerstag wird die Verhandlung fortgesetzt.
Im Video zu sehen ist die Pressekonferenz im Kreishaus Heinsberg vom 16. November 2018.

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